NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurseinbruch bei Netflix
Am vergangenen Donnerstag waren für die Aktien von Netflix, einem einstigen Gewinner der Corona-Lockdowns, noch mehr als 500 Dollar gezahlt worden. Im März 2020 war der Kurs während des Corona-Crashs kurz unter die 300-Dollar-Marke gerutscht, dann aber griffen Anleger unter Verweis auf Chancen, die sich dem Streaming-Anbieter in Zeiten der Lockdowns ergäben, zu.
Binnen eineinhalb Jahren hatte sich der Kurs mehr als verdoppelt. Das Rekordniveau von rund 700 Dollar liegt denn auch noch nicht lange zurück, es stammt aus dem November. Seitdem waren die Aktien aber schon unter Druck geraten und 2022 wurde des Gefälle des Abwärtstrends dann noch größer. Derzeit sind US-Tech-Werte im Allgemeinen heftig unter Druck. Börsianer sprechen hier in Erwartung bald steigender Zinsen von einer Korrektur der hohen Bewertungen.
Auch Analysten drehen der Netflix-Aktie als einstigem Liebling der Tech-Anleger mittlerweile den Rücken zu. Am Montag gab nun das Analysehaus Jefferies seine bisherige Kaufempfehlung auf: Kurzfristig gebe es zu viel Unsicherheit, begründete Analyst Andrew Uerkwitz diesen Schritt. Sein bisheriger Optimismus habe auf einem konstanten Abonnenten-Wachstum basiert. Netflix hatte am Freitag aber die ganze Streaming-Branche erschreckt mit der Aussage, für das laufende Quartal würden nur noch 2,5 Millionen neue Kunden erwartet. Damit blieb das Unternehmen deutlich unter den Expertenprognosen./tih/la/he
Quelle: dpa-Afx