PARIS (dpa-AFX) - Die französische Großbank Societe Generale (SocGen) punktet an der Börse mit ihren Plänen zum Verkauf des Russland-Geschäfts. Mit einem Plus von 6,24 Prozent führte der Konzern den französischen Leitindex Cac 40 am Montag klar an. Für die Großbank ist der Kursprung eine willkommene Erholung: Allein in der vergangenen Woche hatte das Papier mehr als zehn Prozent eingebüßt.

Den Anstoß für den Kursrutsch zu Wochenbeginn gab die Nachricht, dass Societe Generale sich von ihrer Russland-Tochter Rosbank trennen will. Das Institut muss nun zwar eine Milliardenabschreibung hinnehmen. Weil durch den Verkauf noch viel größere Risiken aus ihrer Bilanz verschwinden, soll sich die Belastung aber im Rahmen halten.

Anleger hätten das Russland-Geschäft bereits seit einem Jahrzehnt kritisch gesehen, schrieb Analystin Delphine Lee von der US-Bank JPMorgan. Insofern dürfte der Verkauf auf Zuspruch treffen. Zwar erwartet Lee eine kräftig gekürzte Dividende für das laufende Jahr. Die Bank sei aber ohnehin nicht für ihre Großzügigkeit gegenüber Anlegern bekannt, fügte die Expertin hinzu. Analystin Anke Reingen von der kanadischen Bank RBC schrieb, der Verkauf des Russland-Geschäfts beseitige bestehende Unsicherheiten und mindere die Eigenkapitalkosten.

Die Papiere von Societe Generale führten am Montag auch den freundlichen Bankensektor an, der als eine der wenigen Branchen Gewinne verzeichnete. Auch nach den Kursgewinnen steht für die Aktie allerdings noch ein Jahresverlust von einem knappen Viertel zu Buche. Im Zuge des Kriegs in der Ukraine war der Kurs zeitweise auf 18,34 Euro gefallen, den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr. Bis Ende März konnte das Papier wieder Verluste gut machen, ehe es in der vergangenen Woche wieder verlor./jcf/la/he

Quelle: dpa-Afx