FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der Erholung zum Start hat sich am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch nicht mehr viel getan. Das ist wenig verwunderlich, wird es doch nach Tagen des Wartens auf geldpolitische Signale am Abend endlich konkret: Die US-Notenbänker werden als erste Währungshüter ihre nächsten Schritte bekannt geben, bevor in den kommenden Tagen die Kollegen in Europa, Großbritannien und Japan folgen.

Der Dax legte in der ersten Handelsstunde zeitweise ein halbes Prozent zu auf 15 531 Punkte, verteidigte bis zum Mittag aber nur noch ein Plus von 0,3 Prozent auf 15 505 Punkten. Die am Dienstag angekratzte 200-Tage-Linie - bei Börsianern Gradmesser für den längerfristigen Trend - scheint zu halten. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte kletterte um 0,7 Prozent auf 34 424 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,5 Prozent auf 4166 Punkte.

Mit Blick auf die Fed wird es spannend: "Es geht darum, ob die US-Notenbank mit einem schnellen Tapering (einer schnellen Beendigung der Wertpapierkäufe) sich selbst in die Lage versetzen wird, schon in der ersten Jahreshälfte 2022 ihr nächstes Instrument anzuwenden: Zinserhöhungen", erklären die Devisenexperten der Commerzbank.

Eine schnelle Zinserhöhung wäre aus ihrer Sicht ein Signal dafür, dass die Fed es eilig hat mit der Inflationsbekämpfung, und dass ihre Zinspolitik auf mittlere Sicht restriktiver ausfallen dürfte, als das noch vor kurzem zu erwarten war. Das Signal wäre umso stärker, da doch Omikron aktuell für neue Wirtschaftsängste sorgt.

Auffällige Einzelwerte waren rar. Infineon erholten sich unter den besten Dax-Werten gut 1 Prozent, nachdem die Investmentbank Kepler Cheuvreux den Technologie-Bereich ihrer deutschen Empfehlungsliste mit den Papieren des Halbleiterkonzerns besetzt hatte. Sartorius und Puma waren nach jüngsten Rückschlägen sogar noch etwas stärker.

Papiere von Daimler Truck , des am Freitag vom Daimler-Konzern abgespaltenen Nutzfahrzeuggeschäfts, kamen etwas weiter zurück. Zu 28 Euro gestartet, waren sie tags zuvor bis auf 35,105 Euro nach oben gerannt, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten.

Abseits der großen Indizes schossen Elmos Semiconductor auf dem höchsten Niveau seit dem Jahr 2000 weiter nach oben. Analysten reagierten erfreut auf den tags zuvor gemeldeten Verkauf einer Halbleiterfabrik in Dortmund. Sie komme angesichts der Knappheit in der Branche zum perfekten Zeitpunkt, lobte Malte Schaumann von Warburg. Insgesamt drei Empfehlungen sorgten für ein Kursplus von rund 10 Prozent./ag/mis

Quelle: dpa-Afx