FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger in Europa sind am Mittwoch überraschend mutig in den Handel gestartet. Denn nach Tagen des Abwartens auf geldpolitische Signale wird es am Abend endlich konkret: Die US-Notenbänker werden als erste Währungshüter ihre nächsten Schritte bekannt geben, bevor in den kommenden Tagen die Kollegen in Europa, Großbritannien und Japan folgen.

Der Dax kletterte in den ersten Handelsminuten um 0,3 Prozent auf 15 500 Punkte. Bereits an den Vortagen waren anfängliche Kursgewinne aber schnell zusammengeschmolzen, und am Dienstag ging es danach sogar kräftig abwärts. Die dabei angekratzte 200-Tage-Linie - bei Börsianern Gradmesser für den längerfristigen Trend - scheint nun aber doch zu halten.

Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte trat am Mittwochmorgen bei 34 200 Punkten auf der Stelle. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,4 Prozent auf 4162 Punkte.

Mit Blick auf die Fed wird es spannend: "Es geht darum, ob die US-Notenbank mit einem schnellen Tapering (einer schnellen Beendigung der Wertpapierkäufe) sich selbst in die Lage versetzen wird, schon in der ersten Jahreshälfte 2022 ihr nächstes Instrument anzuwenden: Zinserhöhungen", erklären die Devisenexperten der Commerzbank.

Eine schnelle Zinserhöhung wäre aus ihrer Sicht ein Signal dafür, dass die Fed es eilig hat mit der Inflationsbekämpfung, und dass ihre Zinspolitik auf mittlere Sicht restriktiver ausfallen dürfte, als das noch vor kurzem zu erwarten war. Das Signal wäre umso stärker, da doch Omikron aktuell für neue Wirtschaftsängste sorgt./ag/mis

Quelle: dpa-Afx