GENUA (dpa-AFX) - Im Rechtsstreit um die eingestürzte Morandi-Autobahnbrücke in Genua hat die Vorermittlungsrichterin Berichten zufolge einen Opferverband als Zivilpartei ausgeschlossen. Dem Verband, der einen Großteil der Opferfamilien vertritt, fehle die Legitimierung, da er erst nach dem Vorfall gegründet worden sei, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Mittwoch. Die Richterin lasse einen großen Teil der Vereinigungen als Zivilparteien nicht zu. Die Vorsitzende der Opfervertretung sagte laut Ansa, enttäuscht zu sein, da man im Lichte vergangener Entscheidungen auf eine Zulassung gehofft habe.
In Genua läuft die Vorverhandlung zu dem tödlichen Vorfall vom 14. August 2018. Damals stürzte einer der drei Pylone des Polcevera-Viadukts, bekannt auch als Morandi-Brücke, ein und riss einen Teil der Fahrbahn mit in die Tiefe. 43 Menschen verloren ihr Leben. In der italienischen Hafenstadt müssen sich 59 Personen und zwei Firmen unter anderem wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung sowie Verstoßes gegen die Sicherheit im Straßenverkehr, Falschaussage und Unterlassung von Amtshandlung verantworten./jon/DP/stw
Quelle: dpa-Afx