NEU-ISENBURG (dpa-AFX) - Der Ferienflieger Condor rechnet bereits in wenigen Wochen wieder mit günstigeren Konditionen, wenn seine Passagiere Zubringerflügen der Lufthansa
Lufthansa hatte die Sonderkonditionen für die Condor-Gäste im Dezember 2024 beendet. Hintergrund ist eine kartellrechtliche Auseinandersetzung zwischen den beiden Airlines in Deutschland, die in der Hauptsache vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf noch nicht entschieden ist. Der Bundesgerichtshof hat aber festgestellt, dass Lufthansa den bereits 2020 gekündigten Vertrag beenden darf, bevor ein rechtskräftiges Urteil gefällt ist.
EU fürchtet Verdrängung
Die EU hat nun schwerwiegende Bedenken geäußert, dass sich der Wettbewerb über dem Nordatlantik für die Kunden verschlechtern könnte, wenn Condor nicht mehr im gewohnten Maße auf die Lufthansa-Zubringer zurückgreifen kann. Condor könnte vom Markt verdrängt werden, schrieben die EU-Beamten. Seit August 2024 führt die Kommission ein Kartellverfahren gegen Lufthansa und ihre Partner United
Condor kann derzeit für ihre Umsteiger Plätze in Lufthansa-Maschinen nur zu weit ungünstigeren Bedingungen buchen als zuvor. Hauptproblem ist der Airline zufolge die geringere Verfügbarkeit von Plätzen. Laut Gerber habe man im Augenblick nur rund 20 Prozent des früheren Volumens. Für die Kunden ändere sich aber nichts. Sie seien auch weiterhin etwa bei verpassten Umstiegen im vollen Umfang abgesichert.
Metropolen statt Strand
Für das Sommergeschäft hat Condor in Reaktion auf die geringere Zubringerleistung bereits einige Verbindungen nach Nordamerika gestrichen und eigene Zubringerflüge zu anderen deutschen und europäischen Großstädten verstärkt ins Programm genommen. Dafür habe man auf Wachstum zu touristischen Zielen in Europa verzichtet, erklärt Gerber. Die Fernflüge der einstigen Lufthansa-Tochter gehen nun häufiger nach Panama, Südafrika und Thailand./ceb/DP/stw
Quelle: dpa-Afx