INNSBRUCK/BREGENZ (dpa-AFX) - Abreisen und Stornierungen deutscher Urlauber machen dem Westen Österreichs große Sorgen. Die Reisewarnungen, die Deutschland vor einer Woche erst für das Bundesland Vorarlberg und dann für Tirol ausgesprochen hat, zeigten sofort Auswirkungen - Wirtschaftsvertreter warnen vor Existenznöten.
"Wir brauchen dringend den deutschen Markt. Ein Tourismus mit Reisewarnung wird nicht stattfinden können", sagte der Tourismusvertreter in der Tiroler Wirtschaftskammer (WKÖ), Mario Gerber, der Deutschen Presse-Agentur. "In sämtlichen Destinationen sind Abreisen da, in allen Betrieben, überall", sagte Vorarlbergs WKÖ-Tourismussprecher Markus Kegele. "Es gibt viele Orte, die haben null Infizierte, und trotzdem reisen die Gäste ab. Das ist eigentlich der Schaden."
Für die beiden Bundesländer stellt sich mit der Reisewarnung eine Zwickmühle: Die Pandemie will nach den Massenansteckungen im Tiroler Skiort Ischgl niemand verharmlosen. Doch die Ansteckungen, die die Zahlen auf den für Deutschland kritischen Sieben-Tages-Schnitt von über 50 Infektionen pro 100 000 Einwohner bringen, finden derzeit kaum in den ländlichen Regionen statt. Auch Hotels in Teilen von Tirol, die keine Fälle registriert hätten, berichteten ihm von 50 Prozent Stornierungen, sagte Gerber. "Das ist für uns ein ganz schwerer Schlag."/cpe/DP/zb
Quelle: dpa-Afx