La Française Group: Kein Konsens bei Risikoanlagen

^ DGAP-News: La Française Group / Schlagwort(e): Marktbericht/Prognose La Française Group: Kein Konsens bei Risikoanlagen

27.07.2022 / 08:56 Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

---------------------------------------------------------------------------

Kein Konsens bei Risikoanlagen

Von François Rimeu, Senior Strategist, La Française AM - erstellt im Juli 2022

Die Credit- und Aktienmärkte haben seit Anfang des Jahres stark nachgegeben. Infolge einer solchen Korrektur stellt sich natürlich die Frage einer Erhöhung der Allokation in risikoreiche Anlagen insgesamt.

Inflation

In diesen Tagen ist es nicht leicht, die Inflation einzuschätzen. Vor einem Jahr rechnete der Markt für 2022 mit einer durchschnittlichen Inflation von 1,6 % in der Eurozone und 2,9 % in den USA, die Ende 2021 ihren Höhepunkt erreichen sollte, und für 2023 mit einer Rückkehr auf etwa 1,5 % in Europa und 2 % in den USA (Bloomberg). Heute prognostizieren dieselben Märkte für 2022 eine Inflation von 8,2 % in der Eurozone und den USA und für 2023 einen relativen Rückgang des Inflationsdrucks, wobei der Preisanstieg immer noch bei 4-5 % liegt. Natürlich können der Ukrainekrieg und die enormen Auswirkungen auf die Rohstoffmärkte diese Fehleinschätzungen nur bedingt erklären. Wenn die Inflationsschätzungen in den letzten zwölf Monaten um mehr als 5 % nach oben korrigiert wurden, ist leicht vorstellbar, dass sich diese Prognosefehler in die eine oder andere Richtung wiederholen.

Kurzfristig lässt dies den Zentralbanken kaum eine Alternative bei der Wahl ihrer Geldpolitik. Sie wollen eine Entankerung der Inflationserwartungen vermeiden. Deshalb werden sie ihre Geldpolitik mit dem gemeinhin vermuteten Ziel der Nachfragereduzierung weiter straffen.

Makroökonomische Entwicklung

Die Wachstumsprognosen für 2022 sind seit Jahresbeginn deutlich gesunken, beispielsweise von 3,9 % auf 2,1 % in den USA, von 4,2 % auf 2,7 % in Europa und sogar von 5,2 % auf 4,1 % in China. Wir glauben jedoch, dass diese Abwärtskorrekturen noch nicht abgeschlossen sind.

Die Zentralbanken werden ihre restriktiveren Finanzierungsbedingungen fortsetzen. Dies dürfte zu einem Rückgang der Frühindikatoren und damit zu niedrigeren Wachstumserwartungen führen.

Die Indizes für das Verbrauchervertrauen sind in den meisten Industrieländern inzwischen extrem niedrig. Obwohl die Haushalte während der Corona-Krise ihre Ersparnisse erhöht haben, sind wir der Meinung, dass die derzeitige Unsicherheit in Bezug auf Inflation und Wachstum den Konsum ziemlich schnell bremsen dürfte.

Die vorausschauendsten Indikatoren deuten auch auf eine weitere Verlangsamung der Konjunktur hin. Dies belegen beispielsweise die regionalen Umfragen der Fed in den USA oder für die Analyse der jüngsten PMI-Umfragen (starke Abnahme der Auftragseingänge, starke Zunahme der Lagerbestände usw.).

Eine kurzfristige Stabilisierung der Wachstumsprognosen ist nicht zu erwarten, es sei denn, es gibt trotz der sehr hohen Inflation und der raschen Straffung der Geldpolitik bedeutende positive Nachrichten.

Auswirkungen auf die Rendite

Die wichtigsten Aktienmärkte sind bisher um etwa 20 % gefallen, was im Großen und Ganzen mit der Anpassung an die strafferen Finanzierungsbedingungen übereinstimmt.

Das derzeitige Hauptproblem für uns als Vermögensverwalter ist, ob die Ertragslage vom Markt richtig eingeschätzt wird oder nicht. Der Konsens erwartet zurzeit ein Gewinnwachstum in den USA von etwa 10 % für 2022 und 8 % für 2023 - Zahlen, die in den letzten Monaten ständig nach oben korrigiert wurden. Wir gehen davon aus, dass diese Zahlen in den nächsten Monaten aus den oben genannten Gründen nach unten korrigiert werden. Ein sinkendes Verbrauchervertrauen wirkt sich ebenso negativ auf den Gewinnzyklus aus wie eine Straffung der Geldpolitik oder Abwärtskorrekturen des Wirtschaftswachstums. Das Ausmaß künftiger Abwärtskorrekturen wird vom Grad der Konjunkturabschwächung und den anhaltenden Inflationsrisiken abhängen, die derzeit schwer einzuschätzen sind.

Im Hinblick auf unsere Allokation werden wir abwarten, wie sich die Märkte für Risikoanlagen entwickeln, denn es bestehen erhebliche Risiken bezüglich der weiteren Konjunktur, einer strafferen Geldpolitik und eines Konsenses, der die künftigen Unternehmensgewinne nicht ausreichend berücksichtigt. Hinzu kommen natürlich Befürchtungen, dass in diesem Winter in Europa Energierationierungen eingeführt werden könnten oder dass eine weitere Corona-Welle die Wirtschaftstätigkeit in China erneut beeinträchtigen könnte.

La Française Pressekontakt

La Française Systematic Asset Management GmbH Alexandra Kohlstrung Neue Mainzer Straße 80 60311 Frankfurt Tel. +49 (0)69 97 57 43 -26 akohlstrung@la-francaise.com www.la-francaise-systematic-am.de

Heidi Rauen +49 69 339978 13 | hrauen@dolphinvest.eu

Disclaimer

INFORMATIVES DOKUMENT. DIESES DOKUMENT IST FÜR NICHT-PROFESSIONELLE ANLEGER IM SINNE DER MiFID BESTIMMT. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Informationszwecken und stellen unter keinen Umständen ein Angebot oder eine Aufforderung zur Investition, eine Anlageberatung oder eine Empfehlung in Bezug auf bestimmte Anlagen dar. Die bereitgestellten spezifischen Informationen, Meinungen und Zahlen werden zum Zeitpunkt ihrer Erstellung auf der Grundlage der aktuellen Wirtschafts-, Finanz- und Börsenlage als fundiert oder zutreffend erachtet und spiegeln die aktuelle Meinung der La Française Gruppe zu den Märkten und Marktentwicklungen wider. Sie haben keinen vertraglichen Wert und können sich ändern, und sie können von den Meinungen anderer Managementexperten abweichen. Bitte beachten Sie, dass die Wertentwicklung in der Vergangenheit keine Garantie für zukünftige Ergebnisse ist und dass das Niveau der Wertentwicklung im Laufe der Zeit nicht konstant ist. Herausgegeben von La Française AM FINANCE Services, mit Sitz in 128, boulevard Raspail, 75006 Paris, Frankreich, und mit einer Zulassung als Wertpapierdienstleistungsunternehmen durch die ACPR unter der Nr. 18673. La Française Asset Management ist eine Verwaltungsgesellschaft, die von der AMF unter der Nr. GP97076 am 1. Juli 1997 zugelassen.

---------------------------------------------------------------------------

27.07.2022 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. Medienarchiv unter http://www.dgap.de

---------------------------------------------------------------------------

1406557 27.07.2022

°

Quelle: dpa-Afx