LONDON (dpa-AFX) - Hacker haben im Vereinigten Königreich und darüber hinaus möglicherweise die Gehaltsdaten von Zehntausenden Beschäftigten mehrerer Unternehmen erbeutet. In Großbritannien sind nach eigenen Angaben die BBC, British Airways und die Drogeriekette Boots mit insgesamt mehr als 100 000 Angestellten betroffen, außerdem die US-Universität Rochester, die irische Fluglinie Aer Lingus und die Regierung der kanadischen Provinz Nova Scotia. Die BBC berichtete am Mittwoch, eine mutmaßlich russische Gruppe namens Clop fordere im Darknet, bis 14. Juni per E-Mail Lösegeldverhandlungen aufzunehmen. Die BBC nannte das Vorgehen ungewöhnlich. Hacker würden sich sonst direkt bei ihren Opfern melden.
Die Hacker brachen demnach in die Business-Software Moveit ein. Zuvor hatte der führende britische Lohn- und Gehaltsabrechnungsanbieter Zellis mitgeteilt, acht seiner Kunden seien von dem "globalen Problem" betroffen, bei dem möglicherweise personenbezogene Daten wie Namen, Adressen und Bankdaten offengelegt worden seien. Eine Boots-Sprecherin bestätigte, dass wegen einer "weltweiten Datenschwachstelle" bei der Software eines Dienstleisters einige Details von Beschäftigten betroffen seien. British Airways teilte mit, die Fluglinie habe ihre Mitarbeiter informiert und die britische Datenschutzbehörde informiert./bvi/DP/stk
Quelle: dpa-Afx