MÜNCHEN (dpa-AFX) - Eine Taskforce des Managements und ein Sonderausschuss des Aufsichtsrates sollen Siemens Energy
Siemens Energy hatte damals mitgeteilt, dass es bei Windrädern wegen Qualitätsproblemen zu erhöhten Ausfallraten kommen könne. Die Kosten wurden damals mit voraussichtlich über einer Milliarde Euro angegeben. Am nächsten Tag stürzte die Aktie um rund ein Drittel ab. Siemens Energy kämpft seit Jahren mit Schwierigkeiten in seinem Windkraftgeschäft.
Siemens Energy-Chef Christian Bruch und der Chef des Windgeschäfts, Jochen Eickholt, haben trotz der anhaltenden Schwierigkeiten aber noch das Vertrauen des Aufsichtsrats, wie zu hören war. Sie seien die Richtigen, um die Probleme zu lösen. Die jüngste Gewinnwarnung sollte aber die letzte gewesen sein, hieß es.
Den Aufsichtsratskreisen zufolge treten die Probleme bei Windrädern der Serien X4 und X5 auf. Von der X5 sind demnach bislang rund 800 hergestellt worden, 100 davon sind bereits ausgeliefert. Bei der X4, die noch vor Gründung des Joint Ventures Siemens Gamesa von Gamesa entwickelt wurde, geht es um mehr Windräder, dort sei aber die erwartete Ausfallrate niedriger, hieß es.
Wie hoch die Kosten am Ende wirklich würden, sei nur schwer abzusehen. Dabei gehe es auch um die Frage, ob die Probleme nur ein Produktionsthema oder ein Problem im Design seien. Letzteres wäre mit größeren Schwierigkeiten verbunden.
Vorsitzender des Sonderausschusses soll der ehemalige Voith-Chef Hubert Lienhard werden. Dies hatte zuvor die "WirtschaftsWoche" berichtet. Auch Siemens-Vorstand Matthias Rebellius, Randy Zwirn und Laurence Mulliez zählen den Aufsichtsratskreisen zufolge zum neuen Gremium. Alle vier sind bereits im Aufsichtsrat von Siemens Energy. Wichtiges Kriterium für die Wahl der Mitglieder war dem Vernehmen nach technische Expertise./ruc/DP/men
Quelle: dpa-Afx