BERLIN (dpa-AFX) - Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, hat der Branche angesichts der Corona-Krise eine längere Unterstützung zugesagt. Die Tourismuswirtschaft müsse bis Mitte oder Ende des nächsten Jahres unterstützt werden, sagte der CDU-Politiker und Wirtschaftsstaatssekretär am Freitag in Berlin vor Beginn eines digitalen EU-Tourismusforums. Der Tourismus sei unglaublich stark betroffen von den Folgen der Pandemie. Es drohten zwei "verlorene Jahre".
Bareiß verwies darauf, dass die Bundesregierung an der Verlängerung von Überbrückungshilfen für besonders coronageplagte Firmen arbeite. Daneben müsse es aber auch branchenspezifische Maßnahmen geben. So will das Wirtschaftsministerium die Anschaffung von Heizpilzen fördern, damit Gäste auch im Herbst und Winter in Restaurants draußen sitzen können.
Bareiß sagte außerdem, der niedrigere Mehrwertsteuersatz für Speisen im Gastgewerbe, der bisher bis Mitte 2021 läuft, müsse entfristet werden.
Unterdessen kritisierte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft, Michael Frenzel, eine "pauschale Stigmatisierung des Tourismus sowie unverhältnismäßige Maßnahmen wie Beherbergungs- oder Reiseverbote". Zahlen der Corona-Infizierten zeigten, dass touristische Aktivitäten kein signifikant größeres Infektionsrisiko darstellten, "sondern die meisten Infektionen in anderen Bereichen - vor allem im Kontext privater Feiern - stattfinden".
Zudem sei das Schließen der Grenzen im Frühling ein Fehler gewesen und habe genauso wie die Reisebeschränkungen kaum zur Eindämmung der Pandemie beigetragen. "Sobald das Virus überall ist, hilft nur das Einhalten der bekannten Regeln, egal wo", sagte Frenzel.
Der Deutschland-Chef des Reisekonzerns Tui
Quelle: dpa-Afx