HANNOVER (dpa-AFX) - Der weltgrößte Reisekonzern Tui
Der Tourismuskonzern kämpft wegen der Auswirkungen der Corona-Krise mit tiefroten Zahlen. Um die Krise zu überstehen, hat sich Tui nun Staatshilfen im Umfang von drei Milliarden Euro gesichert. Ein im April gewährter Kredit der KfW über 1,8 Milliarden Euro soll um 1,05 Milliarden Euro aufgestockt werden. Überdies sollen 150 Millionen Euro über eine Wandelanleihe an Tui gehen, die der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundes zeichnet.
Die Touristikbranche gehört zu den am schwersten von der Pandemie getroffenen Wirtschaftszweigen. Tui braucht das Geld, um die weitere Finanzierung nach rund drei Monaten Geschäftsausfall zwischen Mitte März und Mitte Juni zu sichern. Die verzögerte Sommersaison läuft erst seit Juni. Tui fährt schon einen harten Sparkurs mit Stellenstreichungen und geringeren Investitionen, erwartet aber erst in mittlerer Frist eine Erholung.
Anfang April hatte ein Bankenkonsortium den Weg für den ersten staatlich abgesicherten Großkredit zur Dämpfung der Pandemie-Folgen frei gemacht. Tui ergänzte damit ein bestehendes Darlehensprogramm, blieb jedoch auf der Suche nach Wegen, um die Finanzkraft zu erhöhen. Vorstandschef Fritz Joussen hatte angedeutet, dass die bisherigen Summen trotz paralleler Einsparungen nicht ausreichen könnten.
Die Tui-Gruppe hatte angekündigt, bis zu 8000 Jobs vor allem im Ausland zu streichen. Außerdem soll die Flotte ihrer Airline Tuifly um über die Hälfte verkleinert werden - dabei könnten dem Vernehmen nach 900 Vollzeitstellen wegfallen sowie mehrere Standorte geschlossen werden. Management und Belegschaft beraten nun über Details der Umsetzung./hr/DP/fba
Quelle: dpa-Afx