PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Einigung der EU-Staaten auf ein Hilfspaket zur Bewältigung der durch das Coronavirus ausgelösten Wirtschaftskrise hat am Dienstag Europas Börsen angetrieben. Die viertägigen Verhandlungen in Brüssel endeten mit einem Kompromiss, am Ende stand das größte Haushalts- und Finanzpaket der EU-Geschichte.
Der EuroStoxx 50
Auch an den Länderbörsen hielten sich die Aufschläge am Ende in Grenzen. In Paris rückte der Cac 40
"Die Einigung in Brüssel ist ein Meilenstein", betonte Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der Fondsgesellschaft Union Investment. "Das Hilfspaket erhöht das Wachstum um bis zu einem Prozentpunkt pro Jahr für die nächsten drei Jahre."
Experten sind nun für die kommenden Monate zuversichtlich gestimmt. "Die zweite Hälfte des Jahres 2020 wird voraussichtlich weltweit ein starkes Wachstum - ausgehend von einem niedrigen Niveau im zweiten Quartal - aufweisen", schrieb Jason Pidcock, Stratege beim Vermögensverwalter Jupiter Asset Management. Die weiterhin sehr lockere Geldpolitik und steigende Geldmenge in den meisten großen Volkswirtschaften werde die Aktienmärkte stützen.
Gesucht waren die Sektoren, die vom EU-Hilfspaket und den erhofften Auswirkungen auf die Konjunktur am stärksten profitieren. Daher zählten Bankaktien und die zyklischen Autowerte zu den größten Gewinnern. Den Banksektor stützten zudem Zahlen der UBS
Weniger gefragt waren die als defensives Investment geltenden Pharmaaktien. Hatten sie am Vortag noch von Fortschritten in der Entwicklung von Corona-Impfstoffen profitiert, belasteten nun die Zahlen von Novartis
Verluste erlitten auch Givaudan
Quelle: dpa-Afx