AMSTERDAM (dpa-AFX) - Sein Expansionskurs hat den Essenslieferdienst Just Eat Takeaway im ersten Halbjahr tief in die Verlustzone gezogen. Unter dem Strich stand ein Minus von fast einer halben Milliarde Euro, nachdem es ein Jahr zuvor minus 59 Millionen Euro gewesen waren, wie das Unternehmen am Dienstag in Amsterdam mitteilte. So gab das Unternehmen, das erst jüngst die Milliardenübernahme des US-Lieferdienstes Grubhub abgeschlossen hatte, in den ersten sechs Monaten des Jahres mit knapp 300 Millionen Euro mehr als drei mal so viel für Werbung aus wie im Vorjahreszeitraum.

Der Umsatz stieg derweil um mehr als die Hälfte auf 2,6 Milliarden Euro und der Bruttotransaktionswert - also die Geldsumme aller Bestellungen über die Plattformen des Konzerns - legt um knapp die Hälfte auf 14,1 Milliarden Euro zu. Dennoch drehte das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) auf minus 190 Millionen Euro, was einer Marge von minus 1,3 Prozent entspricht. Im Gesamtjahr soll diese Kennziffer weiterhin zwischen minus 1 und minus 1,5 Prozent liegen.

Konzernchef Jitse Groen sprach laut Mitteilung vor allem von hohen Investitionen in das Geschäft des ehemaligen britischen Konkurrenten Just Eat, den die Niederländer im vergangenen Jahr übernommen hatten. Der Manager spricht denn auch von Erfolgen dieser Strategie, die sich positiv aufs Wachstums auswirken. So sei der Online-Marktanteil gestiegen, auch in Großbritannien und Australien.

Groen geht auch daher davon aus, dass das Unternehmen künftig weniger Verlust schreiben wird. Der Höhepunkt sei im ersten Halbjahr erreicht worden. Wie das Unternehmen trotz großer Konkurrenz weiter stark wachsen und profitabel werden will, dürfte der Konzernchef dann im Herbst näher erläutern. So ist für den 21. Oktober ein Kapitalmarkttag geplant./mis/nas/jha/

Quelle: dpa-Afx