Beeinträchtigungen gebe es auch noch in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Hessen. Im Regional- und S-Bahn-Verkehr dürften die Züge zunächst seltener fahren als sonst. "Im Fernverkehr muss weiterhin mit Ausfällen und Verspätungen gerechnet werden. Die Beeinträchtigungen können noch bis in den Tag hinein dauern", erklärte das Unternehmen.
Der erneute Streik der Lokführer-Gewerkschaft GDL hatte von Dienstagabend 21.00 Uhr (MESZ) bis Mittwochmorgen 06.00 Uhr gedauert. GDL-Chef Claus Weselsky bezeichnete die Aktion als Erfolg. In der Nacht seien 80 bis 90 Prozent der Züge ausgefallen, sagte er im ARD-Morgenmagazin. Seinen Worten zufolge plant die Gewerkschaft keine unbefristeten Streiks. "Wir sind uns der Verantwortung sehr wohl bewusst und wissen, dass die Menschen stark betroffen sind", sagte Weselsky.
Die GDL verlangt im Tarifkonflikt unter anderem fünf Prozent mehr Lohn, die Verkürzung der Wochenarbeitszeit um zwei auf 37 Stunden sowie bessere Schichtpläne. Die Bahn-Führung schlug zuletzt vor, den Konflikt solange auszusetzen, bis das von der Regierung angekündigte Gesetz zur Regelung der Kompetenzen von Sparten- und Großgewerkschaften vorliegt. In der Zwischenzeit sollten die Lokführer zwei Prozent mehr Lohn erhalten. Dies hat die GDL aber abgelehnt.
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AUCH BEI DER LUFTHANSA WIRD GESTREIKT
Im Flugverkehr lief der Pilotenstreik bei Lufthansa Cargo dagegen ins Leere. Der Betrieb laufe normal, sagte ein Firmensprecher am Morgen. "Alle Frachterflüge sollen trotz des Streiks starten. Wir rechnen nur mit minimalen Auswirkungen für unsere Kunden." Nur zwei Verbindungen seien vorgezogen worden.
Die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hatte angekündigt, die Fracht-Tochter von 03.00 Uhr durchgehend bis Donnerstag 22.30 Uhr zu bestreiken. Sie befördert unter anderem elektronische Geräte wie Handys, Medizin, exotische Früchte und auch Tiere.
Die Lufthansa wurde von den Flugzeugführern in diesem Jahr bereits fünf Mal bestreikt. Cockpit kämpft gegen die Pläne der Konzernleitung für eine Ausweitung der Billig-Ableger und setzt sich für die Beibehaltung der Frührentenregelung für Piloten ein. Die Lufthansa sieht sich wegen der harten Konkurrenz nicht mehr in der Lage, die im Branchenvergleich großzügigen Vorruhestands-Regeln zu finanzieren. Die Gewinneinbußen durch die Streiks summieren sich für die Lufthansa bislang auf mindestens 70 Millionen Euro.
Reuters