Seit Dezember bewegt sich der Bitcoin über der Marke von 19 000 Dollar mit kleinen Ausrutschern darunter. Bisher scheiterte er knapp an der wichtigen Marke von 20 000 Dollar. Ein nachhaltiger Durchbruch könnte zu einem schnellen Run von zehn bis 20 Prozent führen. Und das könnte durchaus noch vor Weihnachten passieren. Entscheidend aber ist und bleibt die längerfristige Perspektive mit einer weiteren möglichen Kursvervielfachung. Bis Ende nächsten Jahres halten wir beim Bitcoin Kurse von 50 000 bis 100 000 Dollar für möglich. Wenn die bisher zu beobachtende Analogie der Kursentwicklung vor und nach dem zweiten und dritten Halving so anhält, könnte es sogar noch zu deutlich höheren Kursen kommen.
Bloomberg hält in seinem gerade veröffentlichten Krypto-Ausblick für 2021 Bitcoin-Preise von 40 000 bis 50 000 Dollar für möglich. Trotzdem wird es zwischenzeitlich immer wieder zu kurzfristigen Einbrüchen kommen wie in der Vorwoche, als der Bitcoin innerhalb eines Tages um 15 Prozent fiel. Die großen Altcoins schnitten vergangene Woche meist schwächer als der Bitcoin ab.
Die Bitcoin-Adoption nimmt immer mehr Fahrt auf. Zuletzt kam ein deutlicher Schub durch die Integration des Kryptohandels beim Zahlungsdienstleister Paypal. Für US-Bürger ist der Service bereits nutzbar. Weltweit will Paypal diesen Anfang nächsten Jahres öffnen.
Auch beim Wohnungsvermittler Airbnb gibt es nun Gerüchte, dass das Unternehmen Kryptowährungen als Bezahlmöglichkeit aufnehmen will. Aufgrund des über die ganze Welt verteilten Airbnb-Angebots ergibt eine Integration von Kryptowährungen durchaus Sinn.
Ein sehr gutes Zeichen sind auch die seit Februar kontinuierlich gefallenen Bitcoin-Bestände an den Kryptobörsen. Denn dies zeigt, dass immer mehr Anleger ihre Bitcoin von den Kryptobörsen abgezogen haben, weil sie von einer langfristigen deutlichen Kurssteigerung überzeugt sind und deshalb ihre Bitcoin sicher auf eigenen Wallets verwahren wollen.
Die Gesamtzahl sämtlicher jemals geschaffener Bitcoin kann aufgrund des Programmcodes die Zahl von 21 Millionen nicht überschreiten. Aktuell sind 18,56 Millionen Bitcoin geschaffen worden, also mehr als 88 Prozent. Wegen der Bitcoin-Halvings alle vier Jahre nimmt die Zahl der neu geschaffenen Bitcoin ab, die letzten werden um das Jahr 2140 herum gemint werden. Diese strenge Limitierung und damit der Schutz gegen seine Inflationierung führt dazu, dass die ständig steigende Nachfrage nicht durch eine Erhöhung der angebotenen Stückzahl ausgeglichen werden kann, sondern allein durch höhere Preise.
Die Knappheit von Bitcoin ist noch viel größer als gedacht. Schon oft wurde darüber spekuliert, wie viele Bitcoin verloren gegangen sind. Am häufigsten wird das wohl durch den schludrigen Umgang mit den Private Keys passieren. Bei einem Verlust des Private Keys hat man keinen Zugang mehr zu seinen Coins. Ein großes Problem sind auch verstorbene Eigentümer, die den Zugang nicht hinterlegt haben. Dann haben die Erben keine Möglichkeit, an die vererbten Coins zu kommen. Das Analyseunternehmen Chainalysis gibt die derzeit im Umlauf befindlichen Bitcoin mit 14,8 Millionen an. 3,7 Millionen gelten also als verloren.