Die Notenbank (PBOC) legte den Mittelwert des Yuan zum Dollar auf 6,5646 Yuan fest. Zum Mittwoch ist das eine Abwertung von 0,5 Prozent. Es war zudem der achte Tag in Folge, an dem die Notenbank den Yuan schwächte. Grund ist die schwache Konjunktur. Chinas Wirtschaft ist 2015 mutmaßlich "nur" um etwa sieben Prozent gewachsen. Für Industrieländer wie Deutschland wäre das ein gigantisches Plus, für China indes wird es wohl der geringste Zuwachs seit einem Vierteljahrhundert.

Aus Furcht vor einer Abkühlung hatten zuletzt am Mittwoch weitere Anleger Geld aus dem Land abgezogen. Dies hatte den Yuan an den ausländischen Börsen auf den tiefsten Stand seit Einführung des Handels 2010 gedrückt. Ein Dollar hatte sich um bis zu 1,3 Prozent auf 6,7310 Yuan verteuert. An den Handelsplätzen in Festland-China kostete die US-Währung am Mittwoch zeitweise 6,5602 Yuan. Das war der höchste Stand seit knapp fünf Jahren. Der Unterschied (Spread) dieser beiden Kurse war zeitweise so hoch wie noch nie. Der große Ausverkauf drohe aber noch, hatte etwa Gian Marco Salcioli gesagt, Devisenexperte der Bank Intesa Sanpaolo.

Wie schon am Montag sackte der Leitindex in China am Donnerstag um sieben Prozent ab. Die Börsenaufsicht beendete nach nur rund einer halben Stunde den Handel. Gleiches galt für die Börse in Shanghai. Der Stopp-Mechanismus soll noch größere Einbußen verhindern und war erst zu Jahresbeginn in Kraft getreten.

Zu den starken Verlusten hatte zuletzt auch die Sorge beigetragen, dass Großaktionäre sich im großen Stil von ihren Papieren trennen könnten. Die Börsenaufsicht hatte daraufhin neue Regeln angekündigt. Am Donnerstag erklärte sie nun, künftig dürften Großaktionäre nur alle drei Monate maximal ein Prozent der Anteile eines Unternehmens verkaufen. Zudem müsse der Verkauf 15 Handelstage vorher angekündigt werden. Das solle zur Stabilisierung der Märkte beitragen.

In Japan verlor der Leitindex Nikkei im Verlauf 1,7 Prozent auf 17.883 Punkte, nachdem er zeitweise bis auf 17.818 Stellen abgesackt war. Der breiter gefasste Topix gab 1,5 Prozent nach auf 1466 Zähler. Die japanische Landeswährung Yen verteuerte sich, was exportorientierte Firmen des Landes belastet. So verloren Panasonic-Aktien 1,4 Prozent und Toyota 2,3 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans fiel um 2,2 Prozent.

Der Öl-Preis sackte am Donnerstag auf den tiefsten Stand seit elf Jahren ab, Ein Barrel (159 Liter) der Sorte Brent kostete 33,41 Dollar - 2,4 Prozent weniger als am Vortag. Gründe sind ein Überangebot des Rohstoffs und die Erwartung einer schwächeren Konjunktur.

Erst am Mittwochabend hatte die Weltbank ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum 2016 von 3,3 auf 2,9 Prozent gekappt. Einige Schwellenländer würden sich wohl schwächer als noch im Juni gedacht entwickeln und das könne sich erheblich auf den Rest der Welt auswirken, hieß es. So werde in Russland das Bruttoinlandsprodukt um 0,7 Prozent und in Brasilien um 2,5 Prozent schrumpfen. Im Sommer hatte die Weltbank für beide Länder noch Wachstum vorhergesagt.

Im Gegenzug verteuerte sich am Donnerstag Gold, das als sichererer Anlagehafen gilt, um bis zu 0,4 Prozent und kostete mit rund 1102 Dollar so viel wie seit neun Wochen nicht mehr.

Der Euro tendierte zum Dollar etwas fester mit 1,0806. Der Schweizer Franken notierte zum Euro mit 1,0855 und zum Dollar mit 1,0044.

Reuters