In Erwartung weiterer Geldspritzen der EZB haben europäische Anleger am Dienstag bei Aktien zugegriffen. Der Dax stieg in der Spitze um 0,5 Prozent auf eine neue Bestmarke von 10.298,42 Punkten. Der EuroStoxx kletterte um bis zu 0,6 Prozent auf ein Sechs-Wochen-Hoch von 3241 Zählern. Anleger setzen darauf, dass die EZB am Donnerstag neue Geldspritzen zur Ankurbelung der Konjunktur im Euro-Raum ankündigen wird. In den vergangenen fünf Handelstagen hat der Dax bereits 4,7 Prozent zugelegt.

Für gemischte Gefühle sorgten dagegen die jüngsten Wachstumsdaten aus China. Die Wirtschaft der Volksrepublik ist 2014 so langsam gewachsen wie seit 24 Jahren nicht mehr. Der Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ging auf 7,4 Prozent zurück von 7,7 Prozent im Jahr zuvor. Im vierten Quartal zeichnete sich allerdings eine gewisse Stabilisierung ab. Die Zahlen ließen die Tür offen für mögliche Konjunkturhilfen der Regierung, schrieb Jonathan Sudaria von Capital Spreads in einem Kommentar.

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ÖLPREISE NACH CHINA-DATEN UNTER DRUCK

Am Ölmarkt verstärkten die Daten aus China die Furcht vor einer geringeren Nachfrage. US-Öl der Sorte WTI verbilligte sich um bis zu 3,4 Prozent auf 47,05 Dollar je Fass. Brent aus der Nordsee wurde mit 48,21 Dollar je Barrel zeitweise 1,3 Prozent niedriger gehandelt. Seit Juni sind die Ölpreise wegen des weltweiten Überangebots bei einer gleichzeitig nachlassenden Nachfrage um rund 60 Prozent gefallen.

Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt sorgte vor allem SAP für Gesprächsstoff. Der Softwarekonzern macht wegen des Ausbaus des Cloud-Geschäfts Abstriche am Gewinnwachstum in den kommenden Jahren und enttäuschte damit die Anleger. Die Aktien gaben in der Spitze um knapp fünf Prozent auf 54,69 Euro nach.

Auf der Gewinnerseite standen Lufthansa mit einem Plus von 3,3 Prozent. Barclays setzte die Titel auf "Overweight" von "Equal Weight". Im TecDax schob eine Kaufempfehlung von Equinet Manz an die Spitze des Index. Die Aktien des Spezialmaschinenbauers legten 3,8 Prozent zu.

Reuters