Der DAX schloss auch am Donnerstag deutlich im Plus. Fast schon vergessen ist dabei der Kurseinbruch vom Montag, bei dem das Börsenbarometer bis auf 15.048 Zähler eingebrochen war. Die Erholung schreitet voran. Helfen könnte dabei auch, dass die EZB der pandemiegeschwächten Wirtschaft mit einer sehr expansiven Geldpolitik auf absehbare Zeit unter die Arme greifen will.

In der ersten Zinssitzung nach der Verabschiedung einer neuen geldpolitischen Strategie bekräftigten Europas Währungshüter ihren expansiven Kurs mit Zinsen auf Rekordtief und milliardenschweren Anleihenkäufen. Ein Ende des Zinstiefs im Euroraum ist weiterhin nicht in Sicht.

An den US-Börsen war zum Handelsbeginn wenig Bewegung. Enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten dämpften die Kauflaune am Donnerstag jedoch. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 kamen zur Eröffnung am Donnerstag kaum vom Fleck.

Auf Unternehmensseite stach am Donnerstag vor allem die Delivery Hero-Aktie hervor, die mit mehr als 4,7 Prozent an der DAX-Spitze stand. Der Online-Essenslieferdienst bekommt von der südkoreanischen Wettbewerbs- und Kartellbehörde mehr Zeit für den Verkauf seiner Südkorea-Tochter Yogiyo. Die Berliner erhielten einen Aufschub bis Anfang Januar 2022. Ursprünglich war der Verkauf, der zur Bedingung für die Übernahme des südkoreanischen Lieferdienstes Woowa gemacht worden war, für Anfang August dieses Jahres terminiert gewesen.

Schlusslicht im deutschen Leitindex war die Conti-Aktie mit einem Abschlag von rund 1,6 Prozent.

Was am Donnerstag an der Börse außerdem wichtig war

Daimler richtet Mercedes ganz auf Elektro aus - Zellfabriken geplant
Der Autobauer Daimler hat seine Ziele auf dem Weg ins Zeitalter der Elektromobilität nachgeschärft und will sich im Pkw-Bereich bald komplett von der Verbrennertechnologie verabschieden. Man wolle unter dem Leitbegriff "Electric only" künftig das ganze Geschäft der Pkw-Stammmarke Mercedes-Benz auf elektrisches Fahren ausrichten, teilte der Konzern am Donnerstag in Stuttgart mit. Schon im Jahr 2025 wollen die Schwaben rund 50 Prozent ihrer Neuverkäufe mit vollelektrischen oder Plug-in-Autos erzielen - das sind doppelt so viel wie bisher geplant. Man bereite sich zudem vor, bis zum Ende des Jahrzehnts "vollelektrisch zu werden", wo immer die Marktbedingungen dies zuließen. Die operative Marge soll dem aber nicht geopfert werden.
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American Airlines schreibt wieder schwarze Zahlen
Die US-Fluggesellschaft American Airlines hat im zweiten Quartal erstmals seit Beginn der Corona-Krise wieder einen kleinen Gewinn geschafft. In den drei Monaten bis Ende Juni verdiente das Unternehmen dank der Erholung des Flugbetriebs unterm Strich 19 Millionen Dollar (16 Mio Euro), wie es am Donnerstag im texanischen Fort Worth mitteilte. Im Vorjahreszeitraum, als die Pandemie den Luftverkehr fast zum Erliegen brachte, hatte American Airlines einen Verlust von gut zwei Milliarden Dollar verkraften müssen.

US-Telekomkonzern AT&T schraubt Prognose nach oben und will mehr HBO-Max-Kunden
Nach einem guten zweiten Geschäftsquartal hat der US-Telekomkonzern AT&T seine Jahresziele angehoben. 2021 solle der Konzernumsatz um zwei bis drei Prozent anstelle von bislang einem Prozent zulegen, teilte AT&T am Donnerstag in Dallas (US-Bundesstaat Texas) mit. Zudem will Konzernchef John Stankey noch in diesem Jahr bis zu 73 Millionen Abonnenten von der Streaming-Plattform HBO Max überzeugen. Der Dienstleister sei den Plänen voraus, die führende Streaming-Plattform für Direktkunden zu werden, sagte Stankey. Weltweit schalten bislang 64 Millionen Menschen den Netflix-Konkurrenten ein.

Texas Instruments mit eher verhaltenem Ausblick
Der US-Chipkonzern Texas Instruments (TI) hält im laufenden dritten Quartal auch einen Umsatzrückgang im Vergleich zum zweiten Jahresviertel für möglich. Die Erlöse werden bei 4,40 bis 4,76 Milliarden US-Dollar erwartet, teilte Texas Instruments am Mittwoch nach US-Börsenschluss mit. Analysten prognostizierten bisher im Durchschnitt 4,59 Milliarden Dollar für das dritte Quartal.

Chemiekonzern Dow mit Milliardengewinn
Der Chemiekonzern Dow hat im zweiten Quartal von einer robusten Nachfrage und Preissteigerungen profitiert. Unter dem Strich stand ein Gewinn von rund 1,9 Milliarden US-Dollar (1,6 Mrd Euro), wie der Kunststoff- und Verpackungskonzern am Donnerstag in Midland mitteilte. Das ist noch einmal deutlich mehr als im Vorquartal, als Dow rund eine Milliarde verdiente. Im Vorjahr war der Konzern erheblich von der Corona-Krise belastet worden und hatte einen Verlust von 217 Millionen Dollar verzeichnet.

Kreise: China will Fahrdienst-Vermittler Didi für US-Börsengang sanktionieren
Knapp einen Monat nach dem Börsengang des chinesischen Fahrdienst-Vermittlers Didi Chuxing in New York erwägt China laut einem Pressebericht drastische Strafen. Die Entscheidung des Didi-Vorstandes zum Börsengang (IPO, Initial Public Offering) trotz Einwände der chinesischen Verwaltung werde als Provokation angesehen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Weder Didi, noch die zuständigen chinesischen Behörden hätten sich auf Anfrage geäußert.

Roche-Chef zeigt sich zuversichtlich für Konzernwachstum
Der Pharmakonzern Roche dürfte im laufenden Geschäftsjahr auf jeden Fall im Rahmen der eigenen Prognosen wachsen. CEO Severin Schwan sagte am Rande der Medienkonferenz zu den Halbjahreszahlen: "Ich sehe durchaus Raum, dass wir 2021 am oberen Ende unserer Prognose-Spanne abschließen können."

Großküchenausrüster Rational wird dank starkem ersten Halbjahr optimistischer
Nach einem guten ersten Halbjahr rechnet der Großküchenausrüster Rational mit einer schnelleren Erholung von der Corona-Pandemie. Bei einer anhaltenden Entwicklung sei eine Rückkehr auf das Vorkrisenniveau bereits im kommenden Jahr möglich, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag im oberbayerischen Landsberg am Lech mit. Und auch für das laufende Jahr zeigte sich der Vorstand optimistisch: In einem günstigen Szenario dürfte der Umsatz um 15 bis 20 Prozent zulegen und die Marge zum operativen Gewinn (Ebit) leicht über 20 Prozent liegen.

Amadeus Fire erhöht Gewinnprognose deutlich - Aktie auf Rekordhoch
Der Personaldienstleister Amadeus Fire hat die Gewinnprognose für das laufende Jahr nach einem guten Geschäft in den ersten sechs Monaten kräftig erhöht. Der operative Gewinn soll im laufenden Jahr um mindestens 50 Prozent auf mehr als 60 Millionen Euro steigen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mit. Bislang hatte das Unternehmen ein Plus von 15 Prozent in Aussicht gestellt. Bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal hatte sich der Vorstand aber bereits etwas optimistischer gezeigt und ankündigt, besser als prognostiziert abzuschneiden, dabei aber keine konkreten Zahlen genannt. Die Aktie stieg am Donnerstagvormittag auf ein Rekordhoch.

Bosch plant weiteren Stellenabbau in mehreren Werken
Der Technologiekonzern Bosch plant am badischen Standort Bühl/Bühlertal den Abbau von rund 700 Vollzeitstellen. Die Wettbewerbsfähigkeit in einem hart umkämpften Marktumfeld müsse verbessert werden, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Stuttgart mit. In dem Werk sind 3800 Personen beschäftigt und es werden unter anderem Kleinmotoren hergestellt, die etwa bei Fensterhebern oder Sitzverstellern zum Einsatz kommen. Seit Mitte vergangenen Jahres beraten laut Mitteilung Management und Betriebsrat darüber, wie der Standort langfristig wieder "solide Ergebnisse" erwirtschaften kann. Zunächst hatte das "Badische Tagblatt" darüber berichtet.

IPO/'MM': VW-Beteiligung Northvolt strebt Bewertung von bis zu 30 Milliarden an
Die schwedische Batteriefirma Northvolt könnte bei ihrem angedachten Börsengang laut einem Pressebericht eine Bewertung von bis zu 30 Milliarden Euro anstreben. Im kommenden Jahr oder 2023 sollen die Pläne für die Erstnotiz (IPO - initial public offering) ernst werden, berichtete das "Manager-Magazin" am Donnerstag unter Berufung auf Unternehmenskreise. Angepeilt werde eine Bewertung von mindestens 20, womöglich aber auch bis zu 30 Milliarden Euro.

Online-Modehändler About You wächst weiter rasant - Aktie legt zu
Der Online-Modehändler About You blickt nach zuletzt guten Geschäften etwas optimistischer auf das laufende Geschäftsjahr 2021/22. Es sei realistisch, beim angepeilten Umsatzplus von 40 bis 50 Prozent die obere Grenze von 1,75 Milliarden Euro zu erreichen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mit. Die Aktie des seit Mitte Juni an der Börse notierten Konzerns legte in den ersten Handelsstunden zu.
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dpa-AFX/rtr/ak