Getragen von einer guten Stimmung in der deutschen Wirtschaft rückt der Dax seinem Rekordhoch immer näher. Am Donnerstag stieg der deutsche Leitindex ein halbes Prozent auf 12.100 Punkte und lag knapp 120 Punkte unter seiner Bestmarke von Mitte März. Rückenwind lieferten Konjunkturdaten: Die deutschen Ausfuhren kletterten im Februar um 1,5 Prozent zum Vormonat. Von Reuters befragte Analysten hatten lediglich mit einem Plus von 1,0 Prozent gerechnet.

Auch an den anderen europäischen Börsen ging es nach den Vortagesverlusten wieder aufwärts. "Sämtliche Rücksetzer wurden bis dato von Nachzüglern zum Einstieg genutzt", sagte Analyst Gregor Kuhn von IG Markets. Der EuroStoxx50 stieg um 0,6 Prozent auf 3764 Zähler. In Athen kletterte der ATG-Index um ein halbes Prozent, nachdem Griechenland einem Regierungsvertreter zufolge fristgerecht den fälligen Kredit von rund 450 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) überwiesen hat.

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AUTOWERTE AUF ERHOLUNGSKURS - ALCOA ENTTÄUSCHT

Die am Vorabend veröffentlichten Protokolle der letzten Sitzung der US-Notenbank Fed brachten laut Börsianern wenig Neues. Die Fed bleibt auf ihrem Weg zur Zinswende in diesem Jahr. "Die Wahrscheinlichkeit, dass der erste Zinsschritt nun bereits im Juni erfolgen könnte, hat abgenommen, ausgeschlossen ist das aber nach wie vor nicht", urteilten die Analysten der National-Bank.

Bei den Einzelwerten waren die am Vortag unter die Räder gekommenen Autowerte gefragt: Der Branchenindex gewann 1,2 Prozent, BMW stiegen um 1,8 Prozent, Volkswagen um 1,2 Prozent. Im Stahlsektor vermieste Aluminiumriese Alcoa Investoren die Laune. Zum Start der US-Bilanzsaison hatte der Konzern mit seinen Umsätzen im ersten Quartal enttäuscht. Alcoa-Aktien verloren in Frankfurt mehr als zwei Prozent. In der Folge zählten auch Stahlwerte wie ThyssenKrupp, Salzgitter und Klöckner & Co zu den Verlierern. Die in Amsterdam und Paris gelisteten Titel des Branchenführers ArcelorMittal büßten 0,7 Prozent ein.

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ÜBERNAHMEFIEBER GREIFT UM SICH

Die geplante Milliardenübernahme der Pharmafirma Perrigo durch den US-Generikakonzern Mylan ließ die Gerüchteküche brodeln. Die Aktien des hessischen Generikaherstellers Stada stiegen um bis zu 5,7 Prozent. Die Offerte für Perrigo dürfte das Interesse an dem Anbieter von Nachahmermedikamenten schüren, erklärten die Analysten von JP Morgan.

Übernahmefantasie half auch Burberry auf die Sprünge. Die Aktien des Luxusgüterherstellers stiegen in London um 3,6 Prozent auf 1806 Pence. Die britische "Daily Mail" hatte berichtet, ein US-Rivale oder eine Fondsgesellschaft könnten für Burberry bieten. Burberry kommentierte die Spekulationen nicht.

Reuters