Die Verunsicherung der Verbraucher wegen der Diskussion über Fahrverbote schlägt sich seit Monaten in sinkenden Verkaufszahlen nieder. Deshalb suchen die Bundes- und Landesregierungen zusammen mit den Herstellern auf dem Diesel-Gipfel in Berlin nach Wegen, um Einschränkungen zu vermeiden.

Experten rechnen jedoch damit, dass die Skepsis gegenüber dem Dieselantrieb vorerst bleiben wird. Die Zurückhaltung der Käufer werde so lange anhalten, bis zweifelsfrei geklärt sei, welche Zukunft der Diesel-Pkw in Deutschland habe, sagte Peter Fuß von der Beratungsfirma EY. "Erst wenn das Problem des im Realbetrieb zu hohen Schadstoffausstoßes nachhaltig und glaubhaft gelöst ist und Fahrverbote vom Tisch sind, wird sich die Nachfrage nach Diesel-Modellen stabilisieren."

Insgesamt kletterten die Neuzulassungen aller Antriebsarten laut KBA im vergangenen Monat um 1,5 Prozent auf 283.000 Fahrzeuge. Während VW deutlich einbüßte, gewann Mercedes-Benz kräftig hinzu. Auch BMW setzte mehr von seinen Fahrzeuge ab, die VW-Tochter Audi trat dagegen beim Absatz auf der Stelle. Fahrzeuge mit Elektroantrieb und Hybridwagen, die einen herkömmlichen Verbrennungsmotor mit einem Batterieantrieb verbinden, legten zwar erneut zu. Ihr Anteil an den Neuzulassungen ist aber nach wie vor minimal. Insgesamt kamen in den ersten sieben Monaten des Jahres etwas mehr als zwei Millionen Neuwagen neu auf die Straßen (plus 2,9 Prozent), überwiegend solche mit Verbrennungsmotor.