Dass die künstliche Verknappung die Gewinnmarge von Ferrari befeuert, zeigt ein Blick in die Bilanz: Im zweiten Quartal legte die Rendite von 29,4 auf stolze 31,9 Prozent zu.

Marchionnes Nachfolger Louis Camilleri gibt ebenfalls alles dafür, damit der Sportwagenbauer auf der Überholspur bleibt. Der neue Vorsitzende hob bei der jüngsten Vorstellung des mittelfristigen Entwicklungsplans zum einen die Ziele für das laufende Geschäftsjahr leicht an. So soll das Ebitda bei einem Absatz von mehr als 9000 Luxusflitzern die 1,1-Milliarden-Euro-Grenze übersteigen. Zum anderen hält der 63-Jährige an dem einst von Marchionne ausgegebenen Ziel fest, den bereinigten Betriebsgewinn auf zwei Milliarden Euro im Jahr 2022 zu hieven. "Das ist ein ehrgeiziges, aber auf Basis eines konkreten und detaillierten Plans machbares Vorhaben", sagte Camilleri. Ferrari setzt dabei vor allem auf neue Fahrzeuge. Zwischen 2019 und 2022 sind 15 neue Modelle und Modellvarianten in den drei Bereichen Sport, GT und Special Series geplant, welche die aktuelle Produktpalette weiter auffächern sollen. Darunter wird sich auch ein sportlicher Geländewagen befinden. Den SUV-Boom nutzen etwa Porsche mit dem Kassenschlager Cayenne oder BMW mit dem X5 und dem X6 bereits seit vielen Jahren aus.

Zudem setzt Ferrari verstärkt auf alternative Antriebe. In vier Jahren werden etwa 60 Prozent der dann produzierten Autos Hybridmodelle sein. Die operative Marge des Konzerns soll bis dahin auf atemberaubende 38 Prozent steigen. Das Börsenpublikum spendet dem Gewinnstar unter den Autoherstellern großen Applaus. Während die Branche derzeit im Rückwärtsgang unterwegs ist, steht bei der Ferrari-Aktie allein seit Jahresbeginn ein Plus von 32 Prozent zu Buche. Auch wenn der Titel nach dem plötzlichen Tod von Marchionne unter Druck kam, der Event in Maranello räumte viele Zweifel aus.

Airbag reduziert Risiko



Bis auch die letzten Befürchtungen wegen des Chefwechsels beseitigt sind, sind konservative Anleger gut beraten, mit einem Bonus-Zertifikat in die Autoaktie einzusteigen. Das Produkt bietet einen "Airbag" von knapp einem Fünftel. Sollte dieser bis zum Laufzeitende ausreichen, ist Inhabern mindestens eine Rendite von 7,1 Prozent sicher - ganz egal, ob der Kurs auf dem aktuellen Niveau verharrt, steigt oder moderat sinkt. Für den Fall, dass Ferrari noch einen Gang hochschaltet, profitiert das Bonuspapier oberhalb des Caps unlimitiert 1 : 1 mit.