Portfolio-Experten empfehlen, Investments geografisch zu streuen. Es sei zu riskant, sich ausschließlich auf Unternehmen aus dem Heimatland zu konzen­trieren. Zudem würden Anleger Renditemöglichkeiten anderer Regionen verpassen. Laut dem "International Asset Pricing Model" soll die Gewichtung heimischer Werte im Depot dem Anteil des Landes an der Weltmarktkapitalisierung entsprechen. Demzufolge dürften deutsche Anleger deutsche Werte mit gerade einmal drei Prozent gewichten.

Christian von Engelbrechten ist an­derer Ansicht. Der Fondsmanager des Fidelity Fund - Germany bedauert vielmehr den seiner Beobachtung nach zu gering ausgeprägten "home bias" deutscher Anleger. "Hierzulande gibt es viele sehr gut geführte Unternehmen, die langfristig hohes Kurspotenzial versprechen", sagt er.

Von Engelbrechten, seit 2011 für den Fidelity Funds - Germany verantwortlich, hat die Chancen bisher erfolgreich genutzt. Auf Sicht von drei Jahren schaffte der Fonds ein Plus von rund 39 Prozent, er liegt damit auf Platz 1 in der Kategorie Aktienfonds Deutschland. Binnen fünf Jahren legte er circa 52 Prozent zu und ist damit Zweitbester. Und seit Jahresanfang ­erzielte der mit FondsNote 1 beurteilte Fonds etwa 30 Prozent. Damit schneidet er deutlich besser ab als der DAX.

Eine klar formulierte Anlagephilosophie und konsequent angewandte Investmentkriterien erklären die konstant guten Leistungen. Hinzu kommt die Fähigkeit des Managers, aus der Vielzahl von täglichen Nachrichten die wirklich relevanten Informationen herauszufiltern. "Ich bin davon überzeugt, dass langfristig Gewinne und Cashflows die Kurse treiben." Von Engelbrechten setzt daher weniger auf Unternehmen, die eine besondere wirtschaftliche Entwicklung benötigen, um Gewinne zu ­erzielen. Auch meidet er Firmen, die allein mit innovativen Ideen die Anleger begeistern.

Der Manager favorisiert dagegen Unternehmen, die unabhängig von konjunkturellen Entwicklungen und niedrigen Zinsen nachhaltig aus eigener Kraft wachsen können: "Die Qualität entscheidet." Diese findet er unter anderem bei SAP, Adidas oder Airbus.

Um in das derzeit aus knapp 50 Aktien bestehende Portfolio aufgenommen zu werden, müssen die Unternehmen in der Regel eine Kapitalrendite von mehr als zehn Prozent erzielen. Um seine Einschätzungen zu verifizieren, sucht von Engelbrechten immer wieder das Gespräch mit den Unternehmenslenkern: "Ich möchte wissen, wie sie ein über den allgemeinen Markterwartungen liegendes Gewinnwachstum erreichen wollen."

Keine Emotionen


Um dauerhaft in den Renditetabellen vorn zu liegen, bedarf es ebenso einer hohen Arbeitsethik. "Es ist wie in an­deren Lebensbereichen auch", sagt von Engelbrechten. "Je mehr Einsatz und Ressourcen man einer Sache widmet und je motivierter man die Aufgaben löst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, ein gutes Ergebnis zu erzielen."

Den Anlageerfolg schreibt sich von Engelbrechten jedoch nicht allein zu. Er wird von einem hochkompetenten Analystenteam unterstützt. Dessen Expertise sei es auch zu verdanken, dass emotionale Anlageentscheidungen weitgehend vermieden werden. Hinzu kommt die finanzielle Stärke der Investment­gesellschaft Fidelity. "Um zu wissen, wie eine Betriebssoftware von SAP bei den Kunden ankommt, befragten wir rund 400 Unternehmen. Deren Urteil bestätigte uns in unserer positiven Einstufung", sagt von Engelbrechten.

Und wie wird das Börsenjahr 2020? Werden Handelskonflikt und der globale Konjunkturabschwung sich nicht doch in den Kursen widerspiegeln? "Ich bin wie schon zu Anfang des Jahres weiterhin optimistisch", erklärt von Engel­brechten. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von um die 14 lägen die Bewertungen deutscher Aktien noch unter ihrem historischen Durchschnitt. Auch werden seiner Meinung nach eine ganze Reihe von Unternehmen ihre Ertragskraft weiter steigern können. Gut möglich, dass der Fidelity Funds - Germany auch im kommenden Jahr ganz vorn mit dabei ist.

Investor-Info

Fidelity Funds - Germany
Akribische Analyse


Christian von Engelbrechten managt den Fonds seit dem Jahr 2011. Er kennt daher die deutsche Unternehmenslandschaft sehr genau. Der Portfoliomanager spricht immer wieder mit Vorständen und überprüft dabei seine Analyseeinschätzungen und seine Kurserwartungen. Zu den Top-Positionen des knapp 50 Unternehmen umfassenden Port­folios zählen aktuell SAP, Linde, Airbus, Bayer und Allianz. Die bislang starken Ergebnisse und die Expertise des Managers überzeugen.