Ein solcher Schritt dürfte die Spannungen zwischen der weltgrößten Volkswirtschaft USA und der Nummer zwei China drastisch verschärfen - und das in den letzten Amtstagen von US-Präsident Donald Trump. Bereits am 20. Januar übernimmt der Demokrat Joe Biden die Regierungsgeschäfte, über dessen Pläne für seine künftige Handelspolitik mit China wenig bekannt ist.

Den Insidern zufolge sind die Pläne für die schwarze Liste, die den Betroffenen vor allem den Zugang zu US-amerikanischer Technologie erschweren soll, noch nicht finalisiert. Es gebe auch Diskussionen, weitere Unternehmen zu ergänzen. Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums kündigte an, die Volksrepublik werde alle notwendigen Maßnahmen treffen, um die Interessen und Rechte der chinesischen Firmen zu wahren. Alibaba wie auch Tencent wollten sich nicht äußern. Die in Hongkong gelisteten Papiere des größten chinesischen Onlinehändlers Alibaba wie auch des Google-Konkurrenten Tencent schlossen mit Verlusten.

Investoren kritisierten den möglichen Schritt der US-Regierung. "Geld und Märkte sollten neutral sein", sagte der Chairman der Investmentfirma Caldwell, Thomas Caldwell. Man sollte diese chinesischen Unternehmen, an denen auch zahlreiche US-Investoren beteiligt sind, nicht aus den USA verdrängen.

Trump hat in den vergangenen Monaten immer wieder mit Verweis auf die nationale Sicherheit und möglichen Datenklau chinesische Apps ins Visier genommen und unter anderem Transaktionen mit dem beliebten Kurzvideodienst TikTok und dem Chat- und Bezahlanbieter WeChat von Tencent untersagt. Die Anordnungen wurden dann allerdings von Gerichten in den USA mit Verweis auf die Redefreiheit gekippt. Im November verbot Trump dann per Verordnung den Kauf von Aktien bestimmter chinesischer Firmen. Anfang Januar untersagte er Transaktionen mit acht chinesischen Apps.

Eine Auflistung auf der schwarzen Liste, die bisher 35 chinesische Unternehmen - darunter den Chipkonzern SMIC und die Ölfirma CNOOC - enthält, kann weitreichende Folgen haben. So werden die Betroffenen aus Indizes entfernt. Erst kürzlich sorgte der New Yorker Börsenbetreiber Nyse mit seinem Hin und Her beim Ausschluss von drei chinesischen Telekomkonzernen vom Aktienhandel für Verwirrung.

rtr