Die nach den USA und China drittgrößte Volkswirtschaft der Welt war im Vorquartal noch um 1,7 Prozent geschrumpft. Neben dem privaten Konsum trugen auch steigende Exporte zu der Erholung bei.

Auch ein zusätzlicher Arbeitstag durch das Schaltjahr half. "Klammert man diesen Effekt durch das Schaltjahr aus, dann fällt das Ergebnis schon nicht mehr so stark aus", warnte Ökonom Hidenobu Tokuda von der Großbank Mizuho vor allzu großem Konjunkturoptimismus. "Insgesamt stagniert die Wirtschaft", fasste Analyst Shuji Tonouchi vom Broker Mitsubishi UFJ Morgan Stanley die beiden vergangenen Quartale zusammen. Die Börse schloss trotz der überraschend guten Zahlen im Minus. "Wenn man sich die Details ansieht, dann gibt es immer noch beunruhigende Bereiche, wie etwa die Investitionen", sagte Ayako Sera, Marktstratege bei Sumitomo Trust and Banking.

Experten raten Ministerpräsident Shinzo Abe deshalb dringend davon ab, die zweite Stufe der geplanten Erhöhung der Mehrwertsteuer zu zünden. Abe hatte die Steuer 2014 von fünf auf acht Prozent angehoben, was zu einer Rezession führte: Viele Verbraucher zogen Käufe vor, um Preiserhöhungen aus dem Weg zu gehen. Deshalb wurde damals die zweite Anhebung auf zehn Prozent verschoben. Abe hält aber an seinem Vorhaben fest, dies im kommenden Jahr nachzuholen. Nur bei einem unvorhersehbaren Ereignis wie etwa einem schweren Erdbeben oder einer Wirtschaftskrise wie nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers werde er davon abrücken, sagte Abe im Parlament.

Reuters