"Das Abenteuer ‚Echiquier Entrepreneurs‘ hat gerade erst begonnen!", sagt Fondsmanagerin Stéphanie Bobtcheff. Ab sofort ist der auf Investments in europäische Small- und Mid-Caps ausgerichtete Aktienfonds aus dem Hause La Financière de l’Echiquier (LFDE) wieder für Neuinvestments geöffnet. Seit März 2017 wurde im Rahmen eines Soft Closing für alle Neuanlagen eine fünfprozentige Provision erhoben, die dem Fondsvermögen zugeschlagen wurde, "um die Interessen der bestehenden Anteilsinhaber zu schützen", wie es in der entsprechenden Mitteilung dazu heißt.

Aufgrund seiner Anlageerfolge und einer großen Kundennachfrage war der Fonds sehr schnell gewachsen und als das Fondsvolumen die Marke von 350 Millionen Euro erreichte, verfügte LFDE diese Maßnahme der Kapazitätssteuerung: "Ziel ist es, dem Fondsmanagement auch weiterhin die bestmöglichen Voraussetzungen für das Stock Picking im Universum der europäischen Small-Caps zu sichern. Besonders im Segment der Nebenwerte zählt Flexibilität und Liquiditätsmanagement zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren, um Mehrwert zu generieren", so die damalige Verlautbarung.

14 Prozent Jahresperformance



Doch nun wollen Bobtcheff und ihr Team "ein neues Kapitel in der Erfolgsgeschichte des Fonds aufschlagen". Zunächst die Fakten: der Echiquier Entrepreneurs, der im Oktober sein 5-jähriges Bestehen feierte, hat seit Auflegung im Oktober 2013 kumuliert 96,5 Prozent an Wert zugelegt (per 30.11.2018). Per annum bedeutet das eine Performance von 14,1 Prozent. Der MSCI Europe Micro CAP NR als Referenzindex hat im gleichen Zeitraum um 53 Prozent zugelegt, bzw. 8,7 Prozent p.a., was für den LFDE-Fonds eine Überrendite von 43,5 Prozentpunkten bedeutet.

Dank seiner bemerkenswerten Performance lag der Fonds im Citywire-Ranking der Kategorie "europäische Small- und Mid-Caps über 5 Jahre" per 31. Oktober 2018 auf Rang 1. Die Analysten von Morningstar haben ihn mit fünf Sternen ausgezeichnet und Börse Online wiederum mit Euro-Fonds-Note 1, was bedeutet, dass er sich hinsichtlich seiner Chancen-Risiko-Relation vom Marktsegment ebenso wie von den konkurrierenden Fonds absetzen konnte.

Chancen nach Marktkorrektur



In seiner jüngsten Entwicklung weist der Fonds allerdings eine Abwärtstendenz auf, was die schwache Marktentwicklung des Segments europäischer Nebenwerte widerspiegelt, dem sich das Management-Team nicht entziehen konnte. "Der Markt für kleine und mittelgroße Unternehmen ist nach mehreren erfolgreichen Jahren im Jahr 2018 ins Stocken geraten", erklärt Bobtcheff. "In der Folge waren viele Fonds mit Mittelabflüssen konfrontiert, sodass sie Positionen abstoßen mussten, was die Aktienkurse unter Druck setzte." Für den Echiquier Entrepreneurs bedeutete das eine Korrektur, die für das laufende Jahr einen Wertverlust von 5,3 Prozent (per 30.11.18) brachte.



Gleichwohl habe sich der Fonds "in diesem schwierigen Umfeld" relativ gut halten und den Abstand zu seiner Peergroup weiter ausbauen können - der Index büßte im gleichen Zeitraum 8,2 Prozent an Wert ein. "Dank unserer strategischen Titelselektion, unserer vorsichtigen Positionierung mit einer 15-prozentigen Cash-Position Anfang Oktober und der effizienten geografischen Diversifikation, konnten wir die Verluste stark begrenzen", erklärt Bobtcheff. Aufgrund der liquiden Mittel im Portfolio war sie zudem in der Lage, neue Chancen am Markt wahrzunehmen und bei unterbewerteten Titeln zuzukaufen.

Anfang 2018 hatte die Fondsmanagerin in einem Interview mit Euro am Sonntag bereits die hohen Bewertungen bei europäischen Nebenwerten angesprochen und angedeutet, bei einer Korrektur stärker in die Märkte einsteigen zu wollen. Diese Situation ist nun eingetreten, weshalb sie beispielsweise Positionen bei Focusrite, einem englischen Hersteller von Audiogeräten, sowie bei GomSpace, einem dänischen Nanosatellitenanbieter, aufgebaut hat. Auch am Börsengang von NEOEN, einem französischen Erzeuger von erneuerbaren Energien, war der Fonds beteiligt.

Unveränderte Anlagestrategie



Grundsätzlich sucht Bobtcheff für den Fonds nach Growth-Aktien mit einem Börsenwert zwischen 500 Millionen und fünf Milliarden Euro. Dabei achtet sie vor allem auf ein qualifiziertes Management, die langfristige Strategie des Unternehmens, die Wettbewerbsposition und die potenzielle Wertschöpfung. "Wir setzen auch künftig auf unseren strengen Auswahlprozess, der aus quantitativen Screening-Tools, Disziplin, einem ausgeprägten Fokus auf die Fundamentalanalyse und regelmäßigen Treffen mit dem Management besteht", führt die Fondsmanagerin dazu aus.

"Trotz anhaltender Ungewissheit über die weitere Marktentwicklung sind wir aus mehreren Gründen von der Attraktivität der Anlageklasse überzeugt", zeigt sich Bobtcheff optimistisch: "Die Größe des Anlageuniversums einerseits und die geringere Effizienz der Märkte andererseits verschaffen Stockpickern wie uns viel Platz, um einen Mehrwert zu generieren. Zudem bietet die jüngste Marktkorrektur interessante Einstiegsmöglichkeiten, um uns bei ausgewählten Aktien zu positionieren. Dabei werden wir uns wie schon zuvor auf Wachstum, Liquidität und Qualität konzentrieren. Wir bevorzugen Aktien, die in strukturellen Wachstumsmärkten - beispielsweise in Bezug auf die zunehmende Digitalisierung - aktiv sind, mit historisch niedrigen Drawdowns und dauerhaft guter Ergebnisqualität. Überdies bevorzugen wir Unternehmen, die in der Lage sind, einen hohen Free Cashflow zu generieren."

Das Portfolio bestehe im Wesentlichen aus drei Anlagethemen: Marktführer in Nischensegmenten (50 %), disruptive Projekte (35 %) und zyklische Unternehmen (15 %). Dabei ist eine starke Berücksichtigung französischer Titel mit zurzeit 30 Prozent des Portfolios festzustellen, was Bobtcheff auf ihren Heimvorteil am französischen Aktienmarkt zurückführt. Britische Aktien sind mit 26 Prozent im Portfolio vertreten, schwedische mit 17 Prozent. Deutsche Aktien spielen dabei eine untergeordnete Rolle. Von den Sektoren her sind Industriewerte, Gesundheitswesen, IT und Konsumtitel am stärksten gewichtet. Biotech, Öl, Gas und Rohstoffe finden hingegen keine Berücksichtigung. Zugleich wurden intern neue Kapazitäten geschaffen, sodass zumindest für Zeichnungsbeträge von unter zwei Millionen Euro die zuvor erhobene fünfprozentige Provision wieder entfällt. Der Ausgabeaufschlag, der je nach Vertriebsweg bis zu acht Prozent betragen kann, bleibt davon unbenommen.

Technische Daten



Der Echiquier Entrepreneurs (ISIN: FR0011558246) wurde am 18. Oktober 2013 aufgelegt und verwaltet aktuell ein Vermögen in Höhe von 376 Millionen Euro (per 30.11.2018). Der Note-1-Fonds wird mit einem maximalen Ausgabeaufschlag von derzeit 8,0 Prozent angeboten, die Verwaltungskosten liegen bei 2,39 Prozent, ein Erfolgshonorar wird nicht erhoben. Die anfallenden ordentlichen Erträge des Fonds werden regelmäßig wieder angelegt (thesauriert) und nicht ausgeschüttet.