Der 70-jährige Gross war Ende September von der Allianz -Fondstochter Pimco zum kleinen Rivalen Janus gewechselt. Gross nannte seine Prognose "Die Iden" in Anlehnung an "Die Iden des März". Dabei handelt es sich um eine in vielen Sprachen gebräuchliche Metapher für bevorstehendes Unheil. "Wenn das Jahr vorüber ist, wird bei vielen Anlageklassen ein Minuszeichen vor den Renditen stehen. Die guten Zeiten sind vorbei", schrieb er.
Gross riet den Anlegern, qualitativ hochwertige Anlagen mit stabilen Cashflows wie Staatsanleihen und erstklassige Unternehmensbonds in Erwägung zu ziehen. Zudem sei ein Einstieg in Aktien von nur wenig verschuldeten Unternehmen mit attraktiven Dividenden und breit gefächerten Umsatzerlösen denkbar. "2015 könnten wir eine weitere Reise nach Jerusalem sehen, bei der riskantere Anlagekategorien immer weniger erstrebenswert werden", warnte Gross. Erst am Montag hatte er die an den Märkten überwiegend zur Jahresmitte erwartete Zinswende der US-Notenbank infrage gestellt.
Gross hatte bei seinem neuen Arbeitgeber Janus Capital im November 770 Millionen US-Dollar an Anlagegeldern angeworben und beim verwalteten Vermögen damit erstmals die Marke von einer Milliarde Dollar geknackt. Beim Pimco-Vorzeigefonds Total Return Fund wurden nach Schätzung der Branchenexperten von Morningstar 2014 dagegen 103 Milliarden Dollar abgezogen. Bei den offenen US-Investmentfonds musste Pimco im vergangenen Jahr demnach Rekordabflüsse von 150 Milliarden Dollar verkraften.
Reuters