Ende

Die Euphorie des Amsterdamer Traditionsunternehmens ist durchaus nachvollziehbar. Schließlich sorgten die mit der dritten Corona-Welle einhergehenden Gaststättenschließungen dafür, dass der Bierausstoß in Europa im ersten Quartal weiter nachgab. Heineken meldet für den Kontinent einen Absatzrückgang von annähernd einem Zehntel.

Bei Investoren konnte die globale Nummer 2 mit dem Zwischenbericht dennoch punkten: Die Heineken-Aktie kletterte auf den höchsten Stand seit Februar 2020. Während der Konzern den Ausstoß auf dem amerikanischen Kontinent stabil halten konnte, ist er in den Verkaufsregionen Asien-Pazifik sowie Afrika, Naher Osten und Osteuropa organisch deutlich gewachsen. Insgesamt verbuchte Heineken ein stabiles Biervolumen von 50,3 Millionen Hektoliter. Analysten hatten mit einem Rückgang gerechnet.

Unterm Strich verdiente das Unternehmen im ersten Quartal mit 168 Millionen Euro zwar 80 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. In den ersten drei Monaten 2019 stand allerdings noch ein Gewinn von knapp 300 Millionen Euro zu Buche. Dem Analystenkonsens zufolge wird der Branchenriese bis 2022 brauchen, um beim Profit das Vorkrisenniveau zu übertreffen. Für die laufende Geschäftsperiode rechnet der Markt mit dem Turnaround, nachdem die Niederländer im Corona-Jahr in die roten Zahlen gerutscht waren.

Fußball und Gerstensaft

Konzernchef Dolf van den Brink traut sich noch keine konkrete Prognose zu. Er geht lediglich davon aus, dass sich das Marktumfeld in der zweiten Jahreshälfte sukzessive bessern wird. Möglicherweise wartet der CEO den Sommer ab. In Europa hängt das Brauereiunternehmen stark davon ob, wann die Biergartensaison auch außerhalb des Heimatmarkts anläuft. Mit rechtzeitigen Lockerungen könnte die Politik dafür sorgen, dass der Gerstensaft während der Fußballeuropameisterschaft besonders kräftig strömt. Heineken setzt als Sponsor auf den Bierdurst der Fans.

Angesichts des steigenden Impftempos stehen die Chancen gut, dass die Zapfhähne bis zum Anstoß am 11. Juni vielerorts geöffnet werden. Wir trauen der Heineken-Aktie nicht zuletzt deswegen deutlich dreistellige Kurse zu. Mit einem Turbo-Call können mutige Anleger auf das positive Szenario setzen. Bei dem im Kasten aufgeführten Derivat beträgt der Hebel aktuell 5,9. Achtung: Sollte die allgemeine Bierlaune ausbleiben, drohen mit dem Derivat überproportionale Verluste.