Eine Übernahme der Münchner Sendergruppe wird wahrscheinlicher. Worauf es für die Aktie jetzt ankommt und ob Anleger einsteigen sollten
Schon seit Längerem wird über eine Übernahme von ProSiebenSat.1 durch den größten Einzelaktionär spekuliert. Nun ist diese offenbar deutlich wahrscheinlicher geworden. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters lotet der Aktionär mit mehreren Banken ein 3,4-Milliarden-Euro-Darlehen aus. Der Kredit soll über fünf Jahre laufen und bereits im Dezember bereitstehen. Infolge des Berichts sprang der Kurs der ProSiebenSat.1-Aktie bis zu 15 Prozent in die Höhe. Bei einem offiziellen Übernahmeangebot, welches bisher nicht erfolgt ist, könnte der Kaufpreis noch um einiges höher liegen.
Die Aktie notiert weit unter ihrem Allzeithoch und hat einen schlechten Lauf hinter sich. Getrieben von der andauernden Wirtschaftsflaute, der Konsumzurückhaltung und der damit verbundenen Zurückhaltung der Werbekunden sank der Umsatz zuletzt. Im dritten Quartal fiel der Erlös mit 882 Millionen Euro um ein Prozent niedriger aus als im Vorjahresquartal, der operative Gewinn sank um sechs Prozent auf 104 Millionen Euro. Der Umsatz im Segment Dating & Video blieb wegen einem laut dem Unternehmen herausfordernden und sehr wettbewerbsintensiven Marktumfeld deutlich unter dem Vorjahr.
Mehr Spaß mit Joyn
Doch es gibt auch einen positiven Trend. Die Werbeumsätze mit der Streamingplattform Joyn sind weiter gestiegen. Auch der zu ProSiebenSat.1 gehörende Online-Parfümhändler Flaconi konnte seine Umsätze deutlich steigern.
Der Hauptaktionär hält bereits fast 30 Prozent der Anteile an ProSiebenSat.1 und drängt darauf, Randgeschäfte wie den Online-Parfümhändler Flaconi und das Vergleichsportal Verivox zu verkaufen. Es gab bereits Berichte, nach denen der Konzern mit dem italienischen Unternehmen Moltiply über den Verkauf von Verivox verhandelt.
Welche Pläne ProSiebenSat.1 mit dem durch die Verkäufe eingenommenen Geld haben könnte, wer die Übernahme anstrebt und wie sich das auf den Aktienkurs auswirken könnte, lesen Sie im HotDeal der neuen Ausgabe von BÖRSE ONLINE
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Großaufträge für Rechenzentren zeigen, dass Megatrends wie künstliche Intelligenz und Big Data in der realen Bauwirtschaft angekommen sind (S.30)
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