Eine Schadenersatzklage gegen Argentinien lässt bei dieser Aktie genauer hinsehen

Argentinien hat einen neuen Präsidenten. Und Javier Milei will das Land aus der Krise führen. Keine leichte Aufgabe, denn harte Maßnahmen werden nötig sein. Die Tatsache, dass er trotzdem gewonnen hat, zeigt die Bereitschaft der Bevölkerung zum Wandel. Eine Trendwende kann aber nur gelingen, wenn Argentinien auch international wieder kreditfähig wird. Und hier kommt der weltweit größte Finanzierer von Rechtsstreitigkeiten ins Spiel. Er ist in einen Prozess involviert, bei dem es um einen potenziellen Schadenersatz des staatlichen argentinischen Ölkonzerns YPF geht.

Der Finanzierer gilt als Marktführer der Branche. Wie gut der global aufgestellte Konzern sein Handwerk versteht, konnte 2021 auch der Klatschpresse entnommen werden: (…)
Solche Privatklagen sind allerdings eher Ausnahmen. Die Regel ist die Finanzierung betrieblicher Rechtsstreitigkeiten. Rund vier Fünftel der Einnahmen kommen aus gewonnenen Prozessen oder Vergleichen. Eine weitere bedeutende Einnahmequelle sind Verwaltungsgebühren. Der Konzern managt Gelder, mit denen sich Investoren in einer Art Fondsstruktur an Rechtsstreitigkeiten beteiligen können.

Die Geschäftsentwicklung ist langfristig betrachtet aufwärts gerichtet. Als in der Pandemie viele Verfahren ruhten, hatte das Unternehmen weniger verdient. Doch der Stau löst sich nun auf. Schon 2023 dürften Umsatz und Gewinn deutlich zugelegt haben und 2024 könnte durch YPF noch besser werden. Ein US-Gericht hat Argentinien dazu verurteilt, den Schaden von 16,1 Milliarden US-Dollar, der den Minderheitsaktionären bei Zwangsverstaatlichung entstanden ist, zu ersetzen. Der Konzern hat den Prozess mitfinanziert. Der Anteil an der vom Gericht festgelegten Schadensumme beträgt 39 Prozent oder rund 6,3 Milliarden US-Dollar. Das entspricht fast dem doppelten Börsenwert.
Natürlich könnte Argentinien versuchen, das Urteil anzufechten. Ein aufsehenerregendes öffentliches Verfahren würde allerdings die Pläne des neuen Präsidenten behindern. Mit dem spanischen Ölkonzern Repsol, der an YPF beteiligt war, einigte sich das Land 2014 auf einen Vergleich, der 50 Prozent der Forderungen abdeckte. Wird dieses Muster angewandt, erhielte der Finanzierer rund 3,15 Milliarden Dollar, umgerechnet rund 13 Euro pro Aktie. Das restliche, hochprofitable Geschäft gäbe es dann fast gratis dazu.

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