Aktien des polnischen E-Commerce-Händlers sind seit dem IPO stark gefallen, doch der Online-Versandhändler ist bestens positioniert, um seine Marktmacht in Osteuropa auszubauen
Polens wichtigster Aktienindex, der WIG 20, besteht hauptsächlich aus Werten der Old Economy wie Banken, Versicherern und Unternehmen aus der Öl und Rohstoffbranche. Schnell übersehen ist dabei ein Online-Versandhändler, der ebenfalls im Index vertreten ist. Die Aktie (...) notiert aktuell weit unter ihrem Allzeithoch, die Chancen für ein Comeback sind jedoch gegeben. Der Grund: Die Konkurrenz kann in seinem Heimatmarkt bislang nur wenig anhaben. Laut Daten von Athena Research starten 30 Prozent der polnischen Onlinekäufer ihre Produktsuche direkt auf der Seite (...), nur 19 Prozent suchen zuerst über Google. Inzwischen kommt der Versandhändler auf einen Marktanteil beim Online-Versandhandel in Polen von rund 40 Prozent und ist damit auf Platz 1 der dortigen Onlineshops. Das Bruttowarenvolumen (...) war 2022 mit rund zwölf Milliarden Euro achtmal höher als das des nächsten Konkurrenten. Amazons Markteintritt im Jahr 2021 könnte die Zugewinnung neuer Marktanteile jedoch etwas bremsen.
Die Konkurrenz tut sich bislang schwer
Aufgeben musste unterdessen die E-Commerce-Firma Shopee, die nach ihrem Markteintritt 2021 mit kostenlosen Lieferungen, Rücksendungen und kostenlosen Anzeigen viele Kunden und Händler auf ihre Plattform gelockt hatte. 15 Monate nach Markteintritt musste Shopee jedoch ihren Onlineshop in Polen wieder einstellen — die Strategie war finanziell alles andere als nachhaltig gewesen. (...)
Dafür bekam der Versandhändler jedoch Zugang zu einem Markt mit 32 Millionen Konsumenten. Die Expansion sowie die Errichtung eigener Versandzentren und Paketstationen kostet Geld, ist aber wichtig, um Amazon langfristig auf Abstand zu halten. Über eine Tochterfirma ist der Versandhändler auch im Fintech-Bereich aktiv und bietet Konsumentenkredite und finanzielle Dienstleistungen für Händler an. Druck auf den Aktienkurs könnte von den drei Hauptaktionären, den Investmentgesellschaften Cinven, Permira und Mid Europa, ausgehen, die seit März 2021 dreimal Aktienpakete platzierten und noch 51 Prozent der Anteile halten. Spekulativ, aber langfristig aussichtsreich.
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