Was bedeutet der Konkurrenzkampf zwischen Ferrari und Porsche an der Börse für die Anleger?
Porsche kommt einfach nicht in die Gänge. Zumindest nicht auf dem Parkett. Am Mittwoch büßte die Aktie erneut mehr als drei Prozent ein und notiert nun klar unter Emissionspreis. Auf Jahressicht steht ein Minus von 36 Prozent.
Auslöser der Kurseinbußen waren mögliche chinesische Zölle auf leistungsstarke Autos aus Europa. Die würden vor allem die deutschen Autobauer treffen. Allen voran Porsche, da die Zuffenhausener über kein eigenes Werk in China verfügen. Bis zu 25 Prozent könnten auf Importfahrzeuge aus Europa und den USA draufgeschlagen werden.
Das sollte sich eigentlich auch bei einem anderen Hersteller auswirken, dem das Attribut „leistungsstark“ anhängt: Ferrari. Der Aktienkurs war am Mittwoch aber kaum verändert. Die Italiener ziehen unbeirrt ihre Runden. Auf ein Jahr gesehen glänzen sie mit einem Plus, das beinahe dem Minus von Porsche entspricht: 37 Prozent.
Natürlich ist es noch exklusiver, einen Ferrari zu fahren als einen vergleichsweise günstigen Porsche. Aber das allein kann nicht der Grund sein, warum die Italiener den Deutschen meilenweit davonfahren.
Bleiben wir in China: Beide Marken verzeichnen dort Rückgänge, Porsche treffen diese jedoch deutlich schwerer. Daneben glänzen beide mit den höchsten operativen Margen der Branche, Porsche mit 18 Prozent, Ferrari hingegen mit 27 Prozent. Die Italiener lieferten zwar ähnlich viele Autos aus wie im Vorjahr, steigerten die Erlöse aber um elf Prozent auf 1,59 Milliarden Euro. Teurere Autos wie der neue Purosangue für 380.000 Euro und Sonderwünsche der Kunden spülen Geld in die Kasse. Porsches operatives Ergebnis nahm um 7,6 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro zu.
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