In Zeiten des Klimawandels wird Wasser immer knapper. Das bietet Chancen für starke Aktien und attraktive Fonds

Hinter der über 100 Meter hohen Staumauer schimmern — mal smaragdgrün, mal tiefblau — Wasserfallboden und Mooserboden. Die beiden Hochgebirgsseen liegen oberhalb von Kaprun im Salzburger Land. Sie sammeln das Schmelzwasser des Pasterzengletschers am Großglockner. In der Staumauer sind riesige Turbinen verborgen. Sie wandeln den blauen Rohstoff in Strom um. Betreiber des Kraftwerks ist der Energiekonzern Verbund. Das an der Börse in Wien gelistete halbstaatliche Unternehmen erzeugt über 40 Prozent des in Österreich benötigten Stroms — zum größten Teil aus Wasserkraft.

Entlang der Wertschöpfungskette Wasser, zu der Versorger, Pipeline-Produzenten, Meeresentsalzungstechniker, Pumpen- und Ventilehersteller, Getränkefirmen und Ressourcen-Manager zählen, finden sich etliche weitere attraktive Unternehmen. Insgesamt besteht das Anlageuniversum aus über 400 Werten. Zu den bekanntesten Aktien der Assetklasse zählen American Water Works, Veolia Environnement oder United Utilities. Ebenso spielen Fonds und Exchange Traded Funds (ETFs) das Thema Wasser. Sie eignen sich sowohl zur Beimischung als auch zum Vermögensaufbau. Der Lyxor MSCI Water ESG Filtered etwa erzielte auf Sicht von zehn Jahren 204 Prozent, der sieben Milliarden Euro schwere Pictet Water Fund schneidet seit Auflegung deutlich besser ab als der Vergleichsindex MSCI Welt.

Die Kursfantasie für Wasseraktien und Wasserfonds resultiert aus der steigenden Nachfrage. Laut den Vereinten Nationen ist der weltweite Wasserverbrauch aufgrund von Bevölkerungswachstum und veränderten Konsumgewohnheiten heute bereits sechsmal so hoch wie vor 100 Jahren. Der Trend hält an. Bis zum Jahr 2050 soll den Vereinten Nationen zufolge der Bedarf noch mal um 55 Prozent im Vergleich zum Jahr 2015 steigen. „Wasser ist eine Existenzfrage“, weiß der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. Seiner Einschätzung nach wird Wasser künftig wertvoller sein als viele andere Rohstoffe, „auf jeden Fall wertvoller als Öl“.

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Foto: Börsenmedien AG