(neu: Kurs, Analysten und mehr Details)
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Papiere der Allianz
Am Vorabend hatte die Allianz bereits einen Dividendenfahrplan bekannt gegeben, der Händlern zufolge bei den Anlegern gut ankam. Der Versicherer strebt für dieses und die kommenden Jahre eine Steigerung der Ausschüttung um jährlich mindestens fünf Prozent an. Nach einer Dividende von zuletzt 9,60 Euro je Aktie dürfen sich die Anteilseigner nun also auf mindestens gut 10 Euro freuen. Einem Börsianer zufolge erfüllte der Konzern damit die Markterwartungen.
Am Morgen kamen weitere positive Nachrichten hinzu. So kündigte der Konzern an, dass Kapital freigesetzt wurde durch einen Rückversicherungsvertrag, mit dem Lebensversicherungsrisiken im US-Geschäft weitergereicht werden. Außerdem wurden Gewinn-, Umsatz- und Renditeziele bis 2024 formuliert. Analyst Philip Kett von Jefferies Research lobte in einer ersten Reaktion neben der Dividendenpolitik auch die Wachstumsambitionen und den US-Vertrag.
Die Allianz peilt bis 2024 einen Umsatz von mehr als 160 Milliarden Euro an, der Gewinn je Aktie soll dabei zwischen fünf und sieben Prozent jährlich steigen. Außerdem beabsichtigt der Versicherer in dieser Zeit eine weiter eine Eigenkapitalrendite von mehr als 13 Prozent und eine Solvency-II-Kapitalquote von mehr als 180 Prozent. "Die neuen Finanzziele sind auf den ersten Blick relativ ambitioniert", urteilte der DZ-Experte Thorsten Wenzel in einem ersten Kommentar.
Wenzel beleuchtete auch die Dividende nochmals genauer, da die Allianz an der Bemessungsgrundlage feilte. Die Ausschüttung soll weiter 50 Prozent des auf die Anteilseigner entfallenden Gewinns betragen. Dieser soll aber um außergewöhnliche und stark schwankende Elemente bereinigt werden. "Die neue Dividendenpolitik scheint darauf abzuzielen, die Investoren trotz der zu erwartenden hohen Schadenersatzforderungen und Strafzahlungen in Zusammenhang mit von AGI gemanagten Structured Alpha Fonds positiv zu stimmen", so seine These.
Die Allianz-Aktie setzte mit dem Kursanstieg ihre Erholung der vergangenen Tage fort, nachdem sie bis Dienstag mit dem Gesamtmarkt unter der Angst vor der Coronavirus-Variante Omikron gelitten hatten. Der Fall bis knapp unter die 190-Euro-Marke bedeutete zuletzt ein Tief seit Mitte September. Davon hat sich der Kurs wieder um mehr als fünf Prozent erholt. Im Jahresverlauf bewegt sich die Aktie nun auf mehr oder weniger neutralem Niveau: Das Jahr 2020 hatte sie in der Nähe der 200-Euro-Marke beendet./tih/bek/jha/
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Quelle: dpa-Afx