(neu: Rekord beim Marktkapitalisierungsplus und Schlusskurse im dritten Absatz)
NEW YORK (dpa-AFX) - Unter den großen Tech-Konzernen hat sich am Freitag Amazon
Amazon verdiente im Weihnachtsquartal glänzend. Die angekündigte Kostenlawine wegen des enormen Bedarfs an Personal und der hohen Investitionen in die Lieferlogistik bewältigte der US-Konzern besser als befürchtet - nicht zuletzt dank seines hochprofitablen Cloud-Geschäfts. Bei den Aktionären kam zudem die Ankündigung gut an, in den USA erstmals seit 2018 die Preise für den "Prime"-Dienst zu erhöhen. Der Service, der unter anderem Zugang zu kostenlosem Versand und Streaming-Diensten bietet, wird deutlich teurer.
Die Aktien von Amazon zogen am Ende um rund 13,54 Prozent auf 3152,79 US-Dollar an und waren der Spitzenreiter im Nasdaq 100
Analysten fanden überwiegend lobende Worte und erhöhten zum Teil ihre Kursziele für die Amazon-Aktien. Es gebe kaum etwas auszusetzen an den Zahlen zum Weihnachtsquartal des Online-Händlers, schrieb etwa Analyst Ross Sandler von der britischen Investmentbank Barclays.
Ingo Wermann von der DZ Bank erwartet nicht, dass es wegen der ersten Preisanhebung seit 2018 zu einer Kündigungswelle kommen wird. Er verwies darauf, dass die Attraktivität von "Prime" durch zusätzliche Sportübertragungen erhöht werden solle.
Der Experte Stephen Ju von der schweizerischen Bank Credit Suisse rechnet nun damit, dass das angelaufene erste Geschäftsquartal das letzte mit überdurchschnittlichen Logistikkosten sein dürfte. Der Fachmann Brent Thill vom Analysehaus Jefferies ergänzte, insgesamt verspreche das Web-Services-Geschäft als profitabelster Bereich weiteres Wachstum.
Während die Quartalszahlen von Alphabet die Aktien der Google-Mutter jüngst auf ein Rekordhoch gehievt hatten, liegt die Bestmarke von Amazon mit gut 3773 Dollar vom Juli 2021 noch ein gutes Stück entfernt. Aus charttechnischer Sicht hat sich mit dem Kurssprung am Freitag das Bild zumindest kurzfristig aufgehellt, da die Papiere nun deutlich über der 21-Tage-Durchschnittsline notieren.
Aktuell bringt Amazon an der Nasdaq 1,6 Billionen Dollar auf die Waage. Schwerer sind nur Alphabet, Microsoft und allen voran Apple./la/tih/he/he
Quelle: dpa-Afx