FRANKFURT (dpa-AFX) - Trübere Zukunftserwartungen bei Infineon
Während die meisten Analysten das vorgelegte Zahlenwerk zum ersten Geschäftsquartal als recht überraschungslos beurteilten, sah das mit Blick auf die von Infineon nun gesenkten Geschäftsjahresprognosen für 2023/24 anders aus. Die Markterwartungen dürften nun deutlich nach unten revidiert werden, schrieb JPMorgan-Analyst Sandeep Deshpande. UBS-Experte Francois-Xavier Bouvignies rechnet etwa damit, dass die Konsensschätzung für das operative Jahresergebnis um bis zu zehn Prozent gekappt werden könnte.
Janardan Menon von Jefferies verwies angesichts der revidierten Umsatz- und Margenziele darauf, dass die Münchener die Wachstumsschätzung für den Autobereich allerdings beibehalten haben. Schwächen sähen sie indes im Nicht-Autobereich, also bei den Consumer-, Kommunikations-, Computing- und IoT-Anwendungen, was sich mit den Aussagen von Konkurrenten decke.
Dazu äußerte sich Deshpande jedoch kritischer: Dass Infineon sein Ziel für das Auto-Segment senken würde, sei "immer unwahrscheinlich" gewesen. Der Markt aber glaube, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bevor auch der Automobil-Endmarkt anfange zu schwächeln. Experte Bouvignies sieht dies wohl ähnlich, denn er hob hervor, dass die neuen Jahresziele ihm zufolge ein im Vergleich zum Vorjahr 16-prozentiges Umsatzwachstum in der zweiten Jahreshälfte im Auto-Segment beinhalteten - im Vergleich zu einem Plus von 6 Prozent im ersten Geschäftshalbjahr. Investoren dürften sich über eine solch unterstellte Erholung wundern und dazu wohl Fragen in der Telefonkonferenz stellen, erwartet er./ck/ajx/men
Quelle: dpa-Afx