FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Morphosys haben ihre Erholung seit dem Pelabresib-Tief im November am Dienstagvormittag auf über 80 Prozent ausgebaut. Nicht ganz überzeugende Studiendaten des Blutkrebs-Hoffnungsträgers hatten die Aktien des Antikörperspezialisten seinerzeit auf ein Tief seit April zurückgeworfen. Der Rückschlag ist inzwischen allerdings mehr als aufgeholt.

Gespannt gewartet wird auf den Jahreskongress der US-Hämatologen (ASH) vom 9. bis 12. Dezember, auf dem in San Diego weitere Details zur Myelofibrose-Studie mit Pelabresib diskutiert werden.

JPMorgan-Analyst Richard Vosser hob Morphosys am Dienstag in seinem Pharma-Branchenausblick für 2024 als Favoriten unter den kleinen Branchenwerten hervor. Die Kursentwicklung werde davon abhängen, ob den US-Behörden die Pelabresib-Daten für eine Zulassungsprüfung ausreichen, so Vosser.

Der Experte sieht dafür im September 2024 eine "gute Chance". Zudem hält er immer noch einen Jahresspitzenumsatz mit dem Medikament von rund einer Milliarde Dollar für möglich, selbst wenn die Patientengruppe deutlich kleiner wäre als ursprünglich gedacht.

Vosser stuft die Morphosys-Aktien mit "Overweight" und einem Kursziel von 31 Euro ein. Am Dienstag stieg der Kurs um 7,4 Prozent auf 26,58 Euro. Im Falle einer Zulassung von Pelabresib sieht der Experte sogar 200 Prozent Potenzial. Ende November sein Kursziel deutlich auf 15 Euro gekappt.

Es gibt aber auch vorsichtigere Experten. Nach den durchwachsenen Daten aus der klinischen Myelofibrose-Studie korrigierte Experte Vineet Agrawal von der Citigroup Ende November die Erfolgswahrscheinlichkeit für das Mittel von 80 auf nur noch 50 Prozent. Auch vom Kongress der US-Hämatologen (ASH) Mitte Dezember, auf den nun alle Anleger hoffen, erwartet er keine nennenswerte Signalwirkung. Pelabresib bleibe mit kalkulatorischen 14 Euro je Aktie in seiner Bewertung Hauptträger des inneren Werts von Morphosys./ag/mis/tih

Quelle: dpa-Afx