TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI (dpa-AFX) - Durchwachsene chinesische Konjunkturdaten und die politischen Spannungen zwischen China und den USA haben die asiatischen Aktienmärkte am Donnerstag belastet. Nach den teilweise deutlichen Vortagesgewinnen wurden die Anleger wieder vorsichtiger.
Bedenken über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie traten erneut in den Vordergrund, nachdem am Mittwoch noch Erleichterung wegen der Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung geherrscht hatte. "Die Covid-19-Sorgen werden an den Börsen wieder größer", schrieb Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners in einer Einschätzung. Vor allem die Ausbreitung der Erkrankung in den USA beunruhige.
Neue Konjunkturdaten aus China unterstrichen zwar die konjunkturelle Erholung das Landes. Wie das Pekinger Statistikamt am Donnerstag mitteilte, legte die Wirtschaft im zweiten Quartal deutlich um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, womit die Erholung etwas stärker als von Volkswirten erwartet ausfiel. Wegen der Corona-Pandemie hatte die zweitgrößte Volkswirtschaft zuvor einen historischen Einbruch erlebt.
Ganz makellos ist die Entwicklung aber nicht. Marktstratege Stephen Innes vom Broker AxiCorp wies in einem Kommentar auf den Gegensatz von der im Juni gestiegenen Industrieproduktion in China zu dem gleichzeitigen Rückgang der Einzelhandelsumsätze hin. Das deute darauf hin, dass die chinesischen Konsumenten sich bei Käufen zurückhielten, so lange die Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie anhielten, betonte Innes. Offensichtlich sei die Normalisierung der Angebotsseite leichter zu erreichen als die der Nachfrageseite.
Der japanische Leitindex Nikkei 225
Quelle: dpa-Afx