TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI (dpa-AFX) - Die asiatischen Aktienmärkte haben am Dienstag keine gemeinsame Richtung gefunden. Gute Vorgaben der US-Börsen lieferten zwar Rückenwind für Japan, Südkorea und Australien, in China aber kamen die Kurse kaum vom Fleck. Da halfen auch leicht positive Signale von den Handelsgesprächen zwischen China und den USA kaum

Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien notierte zuletzt kaum verändert bei 4756 Punkten. Für den Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong ging es im späten Handel um 0,13 Prozent auf 25 519,60 Punkte nach unten.

Der japanische Nikkei-225-Index schloss 1,35 Prozent höher bei 23 296,77 Punkten.

Trotz Spannungen halten die USA und China an der Umsetzung ihres vor mehr als einem halben Jahr getroffenen Abkommens über die erste Phase zur Lösung ihres Handelskrieges fest. Nach einem Telefongespräch zwischen dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin mit Chinas Vizepremier Liu He in der Nacht zum Dienstag hieß es in Washington, dass beide Seiten "Fortschritte" sähen. Die chinesische Seite sprach von einem "konstruktiven Dialog", wie die Nachrichtenagentur Xinhua schrieb.

"Der Phase-1-Deal ist auf Kurs", konstatierte Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners. Offensichtlich seien die USA mit den gestiegenen chinesischen Bestellungen für US-Produkte zufrieden. Von dem aus Washington regelmäßig angedrohten Ausstieg aus dem vorläufigen Handelsabkommen sei keine Rede mehr. "Bei aller Euphorie sollten die Anleger aber eines nicht vergessen. Das bestehende Abkommen ist eher ein Waffenstillstand als ein Handelsabkommen. Der Großteil der Zölle ist weiterhin in Kraft", warnte Altmann.

Marktstratege Stephen Innes vom Broker AxiCorp betonte in einer Einschätzung die anhaltend positive Wirkung der Nachrichten zu möglichen Corona-Impfstoffen und Medikamenten gegen die gesundheitlichen Folgen von Infektionen. Es gebe dank der Fortschritte große Hoffnungen auf eine Rückkehr der Wirtschaft zur Normalität.

US-Präsident Donald Trump hatte am Wochenende eine Notfallgenehmigung für die Behandlung von Corona-Patienten mit Blutplasma erteilt. Die US-Regierung erwägt zudem, das Zulassungsverfahren eines Corona-Impfstoffkandidaten vom britisch-schwedischen Pharmakonzern Astrazeneca zu beschleunigen. Am Freitag hatten die Forschungspartner Pfizer und Biontech bei der Suche nach einem Impfstoff Fortschritte gemeldet./mf/mis

Quelle: dpa-Afx