PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Dienstag leicht zugelegt. Dynamik kam aber nicht auf. "Im Fokus steht die Rede von Fed-Chef Jerome Powell zum Notenbankertreffen in Jackson Hole", hieß es in einer Einschätzung des Broker Index-Radar. Da diese erst am Freitag ansteht, dürfte sich das vorsichtige Geschäft in den kommenden Tagen fortsetzen.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann am Mittag 0,62 Prozent auf 5.468,48 Punkte. Für den Schweizer SMI ging es um 0,58 Prozent auf 12.242,82 Punkte nach oben. Der britische FTSE 100 kletterte um 0,34 Prozent auf 9.188,44 Punkte.

Auch die Weltpolitik hielt die Märkte weiterhin in Zaum. "Konkrete Ergebnisse blieben aus, weitere Treffen - auch mit Moskau - stehen aber bevor", so IG Markets zum Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie europäische Spitzenpolitikern. Für die Märkte bleibe die politische Dimension damit ein permanenter Unsicherheitsfaktor.

Stärkster Sektor waren die Rohstoffwerte. Hier gewannen BHP 2,2 Prozent. Nach Einschätzung von Analyst Matt Britzmann vom Vermögensverwalter Hargreaves Lansdown zeigten die jüngsten Zahlen des Konzerns zwar eine enttäuschende Gewinnentwicklung, doch habe die Dividende überzeugt.

Gefragt waren zudem konjunktursensible Segmente wie Autos, Chemie und Einzelhandel. Dagegen waren defensive Sektoren wie Pharma nicht ganz so stark.

Aktien der Online-Apotheke DocMorris verloren nach Halbjahreszahlen über sieben Prozent. Die Analysten der UBS und der Baader Bank wiesen auf die schwächere Geschäftsentwicklung gegenüber dem Wettbewerber Redcare hin. Währungsbereinigt sei das Umsatzwachstum mit gut zehn Prozent schlechter ausgefallen als die gut 27 Prozent von Redcare, konstatierte Baader-Experte Volker Bosse. Im Rezeptgeschäft sei DocMorris in Deutschland um 40 Prozent gewachsen, Redcare indes um 160 Prozent./mf/jha/

Quelle: dpa-Afx