PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben Mittwoch leicht nachgegeben. Anleger hielten sich zurück vor geldpolitischen Signalen der US-Notenbank Fed am Abend.

Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 verlor am Mittag 0,32 Prozent auf 5.246,32 Punkte. Außerhalb des Euroraums gab der Schweizer SMI um 0,67 Prozent auf 12.148,78 Punkte nach, während der britische FTSE 100 nach der Feiertagspause am Vortag um 0,32 Prozent auf 8.570,00 Punkte sank.

Ob die US-Notenbank den Märkten frische Impulse verleihen kann, bleibt abzuwarten. Eine Zinssenkung steht wohl nicht auf der Agenda und auch sonst dürften sich die Währungshüter nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Fed-Chef Jerome Powell "wird mit diplomatischer Routine auf geopolitische Risiken und die noch offenen Zollfragen verweisen", hieß es in einem Kommentar der Experten des Börsendienstes Index-Radar.

Verluste verzeichneten die Pharmawerte. Sie reagierten damit auf die schwachen US-Vorgaben. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte Vinay Prasad zu ihrem obersten Impfstoff-Regulierer ernannt. Prasad hatte während der Corona-Pandemie als Kritiker der FDA-Maßnahmen gegolten. Dies belastete am Mittwoch in der Folge vor allem europäische Impfstoffwerte.

Ausnahme waren Novo Nordisk , dessen Aktie um 6,7 Prozent stieg. Der dänische Konzern hatte zwar seine Jahresziele gesenkt, die Analysten von JPMorgan verwiesen aber darauf, dass der Ausblick nach dem Kursrutsch der Aktie in den vergangenen Monaten bereits eingepreist sei. Zudem hätten die Zahlen zum ersten Quartal etwas über den Erwartungen gelegen.

Zu den positiven Ausreißern gehörten auch die Aktien von Ahold , die um 3,4 Prozent kletterten. Die Analysten der Schweizer Bank UBS sprachen von einem soliden ersten Quartal. Die Experten des Investmenthauses Jefferies wiesen darauf hin, dass Ahold beständig Marktanteile gewinne.

Unspektakulär präsentierte sich mit Wolters Kluwer eine andere niederländische Aktie. Der Informationsdienstleister hatte zum Jahresauftakt von einem guten Geschäft mit Cloud-Software-Abonnements profitiert. Zudem soll der Umsatz im laufenden Jahr organisch - also bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie Wechselkurseffekte - ähnlich stark zulegen wie im Vorjahr. Die Aktie gewann 0,6 Prozent.

Weniger gut sah es bei Orsted aus. Zwar hatten die Zahlen für das erste Quartal über den Erwartungen gelegen. Wegen ausufernder Kosten stoppte Orsted aber ein Windkraftprojekt vor der britischen Küste. Die Aktien gab um knapp ein Prozent nach./mf/mis

Quelle: dpa-Afx