PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Donnerstag zugelegt. Günstige Signale im Handelsstreit stützten die Märkte. Auch die Aussagen der US-Notenbank am Vorabend sorgten für keinen Gegenwind.
Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50
Die Aussagen der US-Währungshüter fielen auf fruchtbaren Boden. "Die US-Notenbank hat gestern wie erwartet den Leitzins nicht angetastet, aber die Tür für weitere Zinssenkungen offengelassen", betonte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Der Aktienmarkt honoriere aber auch die Tatsache, dass sich der Konflikt zwischen US-Notenbankpräsident Jerome Powell und US-Präsident Donald Trump durch die eher moderatere Tonwahl des Notenbankchefs zunächst nicht weiter verschärft habe.
Zudem hatte Trump ein "bedeutendes" Handelsabkommen mit einem "großen und hoch angesehenen Land" angekündigt. Dazu werde es am Donnerstag eine Pressekonferenz geben. Um welches Land es sich handelt, ließ der Republikaner offen. Berichten zufolge soll es Großbritannien sein.
Neben dem Überraschungspaket gab es aber auch eine weitere frohe Botschaft. "Positiv kam bei den Investoren an, dass die USA die Handelsbeschränkungen im Halbleiterbereich lockern wollen", so Marktexperte Andreas Lipkow. "Die Restriktionen in diesem Sektor sind in den letzten Jahren so komplex geworden, dass eine Lockerung längst notwendig geworden ist."
Die neue US-Regierung wird demnach die unter Joe Biden beschlossenen Einschränkungen für den Export von KI-Technologie nicht in Kraft treten lassen. Die Maßnahmen seien zu komplex und würden amerikanische Innovationen bremsen, zitierte das "Wall Street Journal" eine Sprecherin des Handelsministeriums. Das ließ Aktien aus dem Segment wie ASML
Aber auch andere exportorientierte Sektoren wie Industriewerte waren gefragt. Am Wochenende wollen sich Vertreter der USA und Chinas treffen. "Die Gespräche mit China und ein möglicher Deal mit Großbritannien - dessen Abschluss über Nacht durchsickerte - könnten den Unternehmen etwas Luft verschaffen," hieß es in einem Kommentar des Börsendienstes Index Radar.
Im ansonsten unspektakulären Sektor der Nahrungs- und Genussmittelwerte ragten Aktien von AB Inbev
Unter den Schweizer Standardwerten fielen Adecco
Nicht ganz so glänzend präsentierten sich Aktien der Zurich
Quelle: dpa-Afx