PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag massiv unter dem russischen Angriff auf die Ukraine gelitten. Die Ungewissheit, wohin die geopolitischen Spannungen führen werden, ließ den EuroStoxx 50 um 3,63 Prozent auf 3829,06 Punkte absacken. Im Tagestief war der Leitindex der Eurozone sogar bis auf 3765 Zähler und damit auf das niedrigste Niveau seit März 2021 abgerutscht.

Der französische Cac 40 gab mit 3,83 Prozent auf 6521,05 Punkte ebenfalls kräftig nach. Der britische FTSE 100 schlug sich mit 3,82 Prozent Minus auf 7211,99 Punkte keinesfalls besser. Vor allem Banken kamen stark unter Druck wegen der Perspektive, dass die Krise mögliche Zinserhöhungen verzögern könnten, um die Wirtschaft nicht zusätzlich zu schwächen.

"An den Finanzmärkten fliehen die Wirtschaftsakteure aus Risikotiteln", schrieb die Bank LBBW. Neben der Unberechenbarkeit des russischen Präsidenten Wladimir Putin gelten erhebliche Sanktionen als großer Unsicherheitsfaktor für Aktien. "Folgen für die Realwirtschaft und die Inflation sind schwer auszuloten", hieß es von Seiten der Landesbank. So befürchten die Experten eine Unterbrechung der russischen Gas- und Öllieferungen in die EU./tih/he

Quelle: dpa-Afx