FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte dank positiver Vorgaben von der Wall Street und aus Asien am Donnerstag an seine Vortageserholung anknüpfen. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex Dax deutete rund eine Stunde vor Beginn des Xetra-Handels ein Plus von 0,52 Prozent auf 15 329 Punkte an. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone wird rund 0,6 Prozent höher erwartet.

Das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung vom Vorabend deute ein langsames Tempo für die erwartete Reduzierung der Anleihekäufe an, hieß es von den Experten der Credit Suisse. Das sei an den US-Börsen gut ankommen. Die US-Notenbank kauft derzeit monatlich Staats- und Hypothekenanleihen in Höhe von 120 Milliarden US-Dollar zur Stützung der Wirtschaft in der Pandemie, und könnte das Volumen nun ab Mitte November zurückfahren.

Die Blicke der Anleger seien wieder mehr nach oben als nach unten gerichtet, glaubt Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners. "Viele hoffen nach den turbulenteren letzten Monaten jetzt auf eine Jahresend-Rally."

Die anhaltenden Inflationssorgen befeuern könnten jedoch neue Daten aus China. Dort haben die Erzeugerpreise im September mit plus 10,7 Prozent so stark zugelegt, wie seit fast 26 Jahren nicht mehr. Grund dafür sind die massiv gestiegenen Kosten für Energieträger wie Kohle.

Unter den Einzelwerten dürften die Papiere der Hannover Rück im Fokus stehen. Der weltweit drittgrößte Rückversicherer gibt seinen Anteilseignern mehr Sicherheit mit Blick auf künftige Dividenden. Die reguläre Ausschüttung je Aktie soll künftig auch im Fall eines Gewinnrückgangs mindestens stabil bleiben. Das bisherige Ziel einer Ausschüttungsquote von 35 bis 45 Prozent für die Regeldividende fällt im Gegenzug weg. Dabei soll auch künftig eine Sonderdividende möglich sein.

Dagegen ging es für die Aktien von Covestro auf Tradegate gegen den Markttrend um 0,2 Prozent nach unten. Das Analysehaus Jefferies hatte die Anteilsscheine des Kunststoffproduzenten von "Kaufen auf "Halten" abgestuft. Symrise empfehlen die Experten hingegen nun zum Kauf. Die Aktien des Herstellers von Duftstoffen und Aromen stiegen auf Tradegate um gut 2 Prozent./edh/mis

Quelle: dpa-Afx