FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Dienstag an seinen Erholungsversuch vom Wochenauftakt anknüpfen. Eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,3 Prozent auf 15 950 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wurde 0,5 Prozent höher erwartet.

Damit würden die Aktienmärkte diesseits des Atlantiks die Vorgaben der Wall Street aufnehmen, wo der Dow Jones Industrial zur Schlussglocke noch leicht ins Plus gedreht war und wo vor allem die Technologiewerte kräftig zugelegt hatten. Der Nasdaq 100 hatte gut ein Prozent höher und fast auf Tageshoch geschlossen.

Mit den moderaten Gewinnen würde der Dax allerdings weiter in der Spanne der vergangenen Börsentage zwischen etwa 15 700 und gut 16 000 Zählern steckenbleiben. Insbesondere Bedenken hinsichtlich der weltweiten Konjunktur, vor allem aber der in China, hatten die Aktienmärkte zuletzt gebremst.

Aus China gab es am Morgen zwar erneut schlechte Nachrichten: Sowohl die Einzelhandelsumsätze als auch die Industrieproduktion waren im Juli hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Um die schwächelnde Wirtschaft zu stützen, dreht die chinesische Zentralbank aber erneut an der Zinsschraube. Der Zinssatz für Kredite mit einer einjährigen Laufzeit wurde gesenkt.

Mit Blick auf die abebbende Berichtssaison hierzulande richtet sich die Aufmerksamkeit auf Encavis . Neue Wind- und Solarparks sowie die Übernahme der italienischen Stern Energy hatten bei dem Unternehmen im ersten Halbjahr niedrigere Energiepreise und ungünstigeres Wetter beim Umsatz wettgemacht. Dabei schnitt Encavis trotz eines Rückgangs beim operativen Ergebnis etwas besser ab, als von den Analysten erwartet. Die zuletzt sehr schwachen Aktien notierten auf der Handelsplattform Tradegate ein Prozent über dem Xetra-Schluss vom Montag.

Zudem könnten Analystenkommentare die Kurse bewegen. So ist es laut Bernstein Research in der europäischen Konsumgüterbranche an der Zeit, Qualitätsunternehmen den Vorzug zu geben vor solchen, die eher eine Story der Trendwende sind, schrieb der Experte Bruno Monteyne in einer Branchenstudie. Während er deshalb optimistischer wird für L'Oreal , Lindt & Sprüngli und Beiersdorf , ist bei Danone und Henkel das Gegenteil der Fall. Damit legten die Papiere von Beiersdorf auf Tradegate um 0,7 Prozent zu, während die von Henkel um 1,5 Prozent fielen./la/mis

Quelle: dpa-Afx