FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der Vortagesrally dürfte der deutsche Aktienmarkt am Dienstag seine Aufwärtsbewegung gebremst fortsetzen. "Der Dax ist auf dem Weg in Richtung 13 000 Punkte", hieß es am Morgen von der Bank Donner & Reuschel. Knapp eine Stunde vor Handelsbeginn lag der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex bei 12 895 Punkten und indizierte für das Börsenbarometer ein Plus von 0,19 Prozent. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 wird rund 0,2 Prozent höher erwartet.

Mit Kursgewinnen von mehr als drei Prozent war der Dax in die neue Börsenwoche gegangen. Experte Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets wies mit Blick auf die Corona-Krise darauf hin, "dass es für die Wirtschaft nicht so schlimm gekommen ist, wie noch vor einigen Monaten gedacht". Börsianer honorierten das mit steigenden Kursen.

Stärker in den Fokus der Investoren könnte der Brexit rücken. An diesem Dienstag beginnt eine neue Verhandlungsrunde über ein Handelsabkommen für die Zeit nach der Brexit-Übergangsphase. Die EU hat London eine Frist bis zum 30. September gesetzt, die Pläne für eine Aushebelung von Teilen des 2019 ausgehandelten und bereits gültigen EU-Austrittsabkommens zurückzuziehen.

Unter den Einzelwerten könnten die Aktien von Hella einen Blick wert sein. Der Licht- und Elektronikspezialist will das Geschäft mit Software für Frontkameras an Volkswagen verkaufen. Angaben über den Preis machte das Unternehmen nicht. Der Verkauf werde aber zu einem außerordentlichen Ertrag in der Größenordnung von rund 100 Millionen Euro führen, teilte der Autozulieferer mit. Die Hella-Titel stiegen auf der Handelsplattform Tradegate um 1,5 Prozent.

Die Fondsgesellschaft Allianz Global Investors (AGI) hat Vorwürfe klagender US-Investoren zurückgewiesen, die Entschädigung für milliardenschwere Anlageverluste fordern. Die Anschuldigungen seien rechtlich und sachlich fehlerhaft, teilte AGI mit. Die Allianz-Tochter ist mit mehreren Klagen von institutionellen Investoren konfrontiert, die sie für dramatische Verluste verantwortlich machen. Auf Tradegate sanken die Allianz-Papiere um 0,3 Prozent.

Der Druckmaschinen-Hersteller Koenig & Bauer (KBA) will noch stärker auf die Kostenbremse treten. Das laufende Effizienzprogramm sei weiterentwickelt und ausgeweitet worden, teilte das Unternehmen am Montagabend mit. Nun sollen die Kosten bis 2024 um über 100 Millionen Euro niedriger ausfallen, nach mehr als 70 Millionen Euro zuvor. Die Anteilsscheine von KBA fielen auf Tradegate um 0,8 Prozent./edh/jha/

Quelle: dpa-Afx