FRANKFURT (dpa-AFX) - Zum Beginn der neuen Woche dürften sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zunächst nicht allzuweit aus der Deckung wagen. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex deutete rund eine Stunde vor Beginn des Xetra-Handels am Montag ein Plus von 0,2 Prozent auf 15 237 Punkte an. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone wird ebenfalls 0,2 Prozent höher erwartet.
In der Vorwoche war der Dax zeitweise deutlich abgerutscht bis an das Mai-Tief von 14 816 Punkten heran und hatte erstmals seit November 2020 unter der 200-Tage-Linie notiert. Er schaffte jedoch die Wende und auf Wochensicht sogar ein kleines Plus.
Nach Einschätzung von Helaba-Marktexperte Christian Schmidt scheint das Erholungspotenzial beim Dax derzeit begrenzt zu sein. Weiterhin stehe die Frage im Raum, von welcher Seite neue Impulse kommen werden. Als Impulsgeber könnte die in dieser Woche an Fahrt aufnehmende US-Quartalsberichtssaison fungieren, so Schmidt.
Die Anlagestrategen der Investmentbank JPMorgan erwarten bis zum Jahresende anhaltende Umschichtungen durch Investoren - geprägt von steigenden Anleiherenditen. Sie setzen neben Rohstoffwerten vor allem auf Banken.
Unter den Einzelwerten dürften die Aktien der Adler Group im Anlegerfokus stehen. Auf der Handelsplattform Tradegate notierten die Papiere zuletzt rund 3,2 Prozent über dem Xetra-Schluss am Freitag. Mit dem angestrebten Verkauf eines Immobilienportfolios an LEG Immobilien geht der jüngst in schwieriges Fahrwasser geratene Immobilienkonzern in die Offensive. Mehr als 15 000 Wohneinheiten mit einer Bewertung von knapp 1,5 Milliarden Euro sollen veräußert werden. Adler soll zudem mit gut 10 Prozent an dem Immobilienportfolio beteiligt bleiben.
Die Adler Group war in der vergangenen Woche unter Beschuss des Leerverkäufers und Börsenspekulanten Fraser Perring mit seiner Investmentfirma Viceroy geraten. Dabei ging es vor allem um Bilanzvorwürfe, die Adler zurückweist. Der Aktienkurs von Adler war daraufhin auf ein Rekordtief von gut 9 Euro abgestürzt. Er erholte sich bis zum Wochenschluss dann aber auf 12 Euro, nachdem der Immobilienriese Vonovia angekündigt hatte, einen Einstieg beim Branchenrivalen zu prüfen.
Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer peilt für den Verkauf seiner Sparte "Environmental Science Professional" (ESP) Kreisen zufolge einen Preis von zwei Milliarden Euro an. Zahlreiche Finanzinvestoren, unter ihnen auch Blackrock und CVC, erwögen Gebote, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Bayer-Anteilsscheine stiegen auf Tradegate um rund 0,8 Prozent.
Die Titel von Teamviewer stabilsierten sich auf Tradegate mit einem Plus von rund 1,1 Prozent, nachdem sie in der vergangenen Woche nach einer Senkung der Unternehmesprognosen abgestürzt waren. Nun stufte die US-Investmentbank Morgan Stanley die Aktien des Anbieters von Software für Fernwartungs- und Videokonferenzen von "Overweight" auf Equal-Weight" ab imd senkte das Kursziel auf 18,50 Euro. Damit sehen die Analysten Erholungspotenzial./edh/mis
Quelle: dpa-Afx