FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der sehr schwachen Vorwoche zeichnet sich im Dax am Montag zunächst eine leichte Stabilisierung ab. Eine Stunde vor Handelsbeginn deutete der X-Dax als außerbörslicher Indikator mit 15 837 Punkten und plus 0,04 Prozent nur wenig Veränderung an. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 wird ebenfalls unverändert erwartet. Auf die Nachrichten vom Wochenende aus Russland reagieren die Märkte derweil recht gelassen.

Zins- und Konjunktursorgen sowie der Kurseinbruch von Siemens Energy hatten den Dax in der Vorwoche unter seine 21- und 50-Tage-Linien zurückgeworfen und damit das Chartbild eingetrübt. Orientierungsmarken nach unten sind das Zwischentief von Ende Mai bei 15 629 Punkten und die längerfristige 100-Tage-Linie bei 15 593 Punkten. Nach oben hin ginge es zunächst um einen Rücklauf an die 50-Tage-Linie bei 15 960 Punkten.

Mit dem Ifo-Geschäftsklima steht zum Wochenauftakt der wichtigste Frühindikator für Deutschland an. Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater erwartet einen erneuten deutlichen Rückgang. "Es läuft nicht rund in Deutschland", hieß es in einem Kommentar. Zwar belebe sich die Konsumnachfrage perspektivisch durch die sinkende Inflation und schneller steigende Löhne.

"Die steigenden Löhne sind jedoch eine Belastung für die Unternehmen", kommentierte Kater. "Zudem scheint entgegen vieler Erwartungen der Zinsgipfel noch nicht erreicht zu sein". Auch bei der Commerzbank gehen die Volkswirte davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) anders als die Fed den Leitzins trotz schwächelnder Wirtschaft im kommenden Jahr nicht senken wird.

Siemens Energy standen auf Tradegate vorbörslich gerade einmal 0,5 Prozent höher zum Xetra-Schluss am Freitag, als die Titel des Energietechnikkonzerns nach zurückgezogenen Prognosen um mehr als 37 Prozent eingebrochen waren und damit einen der größten Tagesverluste im Dax erlitten./ajx/jha/

Quelle: dpa-Afx