FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt warten die Anleger weiterhin auf richtungsweisende Impulse durch die Geldpolitik. So rücken die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed an diesem Abend und der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstagnachmittag näher. Einzelne Aktien indes könnten dagegen von der Fahrt aufnehmenden Berichtssaison bewegt werden.

Der X-Dax als Indikator signalisierte eine knappe Stunde vor dem Xetra-Start den Dax prozentual unverändert bei 16 213 Punkten. Schon seit Tagen hat sich der deutsche Leitindex über der Marke von 16 000 Punkten etabliert, mit verhaltener Tendenz nach oben. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 wird zur Wochenmitte dagegen 0,7 Prozent schwächer erwartet.

Mit Blick auf die anstehenden Zinsentscheidungen von Fed und EZB gilt ein weiterer Schritt nach oben um 0,25 Prozentpunkte als eingepreist. Daher werden wohl vor allem die Signale der Notenbanken im Fokus stehen, denn bei beiden dreht sich inzwischen alles um die Frage, ob im Juli das Ende der Fahnenstange damit erreicht ist oder ob es weitere Erhöhungen geben wird. Mit eindeutigen Antworten auf diese Frage wird allerdings kaum gerechnet, sondern eher mit einem Offenhalten aller Optionen.

Derweil stehen weitere Quartalsbilanzen auf der Agenda der Börsianer. Am Vorabend hatten der Stromkonzern RWE und die Deutsche Börse ihre Zahlenwerke veröffentlicht. Beide Dax-Konzerne hoben ihre Jahresziele an, was laut Händlern allerdings bereits erwartet wurde. Auf Tradegate legten die RWE-Papiere und die des Marktbetreibers und Datenanbieters dennoch im Vergleich zum Xetra-Schluss zu.

An diesem Morgen berichten zudem noch drei weitere Unternehmen aus dem deutschen Leitindex über ihr abgelaufenes Jahresviertel: die Deutsche Bank , der Triebwerksbauer MTU und der Luxuskarossenhersteller Porsche AG . Für die Papiere der Deutschen Bank ging es vorbörslich nach einer deutlich besser als erwarteten Ertrags- und Ergebnisentwicklung sowie nach Aussagen zu Aktienrückkäufen ebenfalls nach oben.

Varta büßten unterdessen auf Tradegate kräftig ein, denn der kriselnde Batteriekonzern blickt pessimistischer auf 2023. Der Umsatz werde nur noch das untere Ende der bisherigen Spanne erreichen. Die neue Prognose für das operative Ergebnis liegt zudem unter den Erwartungen./ck/mis

Quelle: dpa-Afx