FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte die Verluste vom Dienstag zur Wochenmitte zunächst ausweiten. Eine Stunde vor Handelsbeginn am Mittwoch signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,5 Prozent auf 15 633 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wurde 0,6 Prozent tiefer erwartet.
Vor den US-Inflationszahlen am Mittwochnachmittag rücken damit beim Dax das Vorwochentief bei 15 577 Punkten und die runde Marke von 15 500 Punkten ins Visier. Nicht weit darunter liegen auch die viel beachteten 200-Tagen-Linien als Gradmesser für den längerfristigen Trend.
Vor allem bei US-Technologiewerten hatten sich am Abend Zinssorgen wieder bemerkbar gemacht. Für die zuletzt stabilisierten Nasdaq-Indizes ging es wieder um gut ein Prozent abwärts.
In den USA sei die Gesamtteuerungsrate in den letzten Monaten deutlich zurückgekommen, was zum Teil auch einem Basiseffekt zugeschrieben werden könne, schrieben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen. Im August dürfte die Inflation aber vor allem wegen der gestiegenen Ölpreise zulegen.
Die Markterwartung belaufe sich auf 3,6 Prozent nach 3,2 Prozent im Juli. Mit einer Überraschung nach oben rechnen die Experten derweil nicht. Zudem gilt es ihnen zufolge zu berücksichtigen, dass die Entwicklung auf den Vorstufen darauf hoffen lasse, dass der abwärts gerichtete Trend in den kommenden Monaten wieder Fahrt aufnehmen wird.
Unter den Einzelwerten hierzulande dürften die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) von einem positiven Analystenkommentar profitieren. Auf der Handelsplattform Tradegate notierten die Anteilsscheine von FMC knapp zwei Prozent über dem Xetra-Schlusskurs vom Dienstag. Mit dem rund 20-prozentigen Kursrückgang seit Juli preisten die Aktien des Dialysespezialisten wohl schon ein Wachstum des US-Dialysemarktes ein, das längerfristig unter den Raten der Vergangenheit liegen dürfte, schrieb der Fachmann Graham Doyle von der Schweizer Großbank UBS.
Die Aktien von Bayer fielen auf Tradegate um zwei Prozent. Die US-Bank JPMorgan gab den Papieren des Agrarchemie- und Pharmakonzerns den Status "Negative Catalyst Watch". Analyst Richard Vosser verleiht damit seiner kurzfristig skeptischen Kursprognose Ausdruck. Er rechnet 2024 nur mit einem geringen Wachstum, die Markterwartungen hält er für zu hoch.
Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 legte detaillierte Halbjahreszahlen vor und äußerte sich zur Umsatzentwicklung in diesem Jahr. Die Anteilsscheine fielen auf Tradegate um fast drei Prozent.
Das Ende als Hauptsponsor des Fußballclubs Manchester United ab nächster Saison (2024/25) wird sich positiv auf die Profitabilität des Softwareanbieters Teamviewer auswirken. Dessen Papiere zogen auf Tradegate um fast fünf Prozent an./la/mis
Quelle: dpa-Afx